Schweiz will Wolfschutz lockern

Die Schweizer Regierung will den Schutz des Wolfes europaweit schwächen. Am 16. November hat sie einen Vorschlag zur Änderung der Berner Konvention vorgelegt. Damit könnten Wölfe leichter als bisher abgeschossen werden.

Wolf im Winter

Noch genießt der Wolf den strengen Schutz durch die Berner Konvention. Die Schweiz will das ändern.

© Joachim Flachs

Bereits im September letzten Jahres hat sich das Schweizer Parlament mehrheitlich für einen Gesetzesvorstoß zur Lockerung des Wolfsschutzes ausgesprochen und die Regierung beauftragt, einen entsprechenden Antrag zur Änderung der Berner Konvention zu erarbeiten (EuroNatur berichtete am 6.Oktober 2010). Diesen Vorschlag wird sie nun der Berner Konvention unterbreiten. Sollten die Mitgliedstaaten den Vorstoß ablehnen, will die Schweiz ganz aus dem Abkommen aussteigen.

Bisher genießt der Wolf europaweit besonderen Schutz durch die Berner Konvention, die auch die Schweiz 1982 ratifizierte. Ziel dieses internationalen Abkommens ist es, wildlebende Tiere und Pflanzen und ihre Lebensräume dauerhaft zu erhalten. In diesem Abkommen ist der Wolf als streng geschützte Tierart aufgeführt und darf daher nur in Ausnahmefällen abgeschossen werden. 

Naturschutzverbände wie EuroNatur sind aufs Höchste alarmiert. „Mit diesem Vorstoß gerät der Artenschutz in Europa insgesamt in Gefahr. Die Schweiz hat im Naturschutz oft eine Vorreiterrolle übernommen. Mit diesem Beschluss sendet sie nun ein fatales Signal für andere Staaten aus“, warnt EuroNatur-Projektleiterin Annette Spangenberg.

Lesen Sie mehr über die Aktivitäten von EuroNatur zum Schutz des Wolfs

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