Umgang mit möglichen Risiken

Die EuroNatur Stiftung ist mit einem vergleichsweise geringen Stiftungskapital ausgestattet. Daher ist sie, um ihre Aufgaben als Anwältin für Europas Natur wirksam wahrnehmen zu können, dringend auf Spenden und Zuschüsse Dritter angewiesen. Wir sind uns bewusst, dass wir für diese Mittel eine große Verantwortung tragen und setzen uns täglich für ihre möglichst effiziente Verwendung ein. Hinzu kommt, dass die Weitergabe von Zuschüssen und Spendenmitteln an Partnerorganisationen im Ausland aufgrund anderer Rechtssysteme, Sprachbarrieren und eventuell höherer Korruptionsrisiken ein sensibles Thema ist, das ein sehr gutes Netzwerk mit über Jahren aufgebauten Kontakten voraussetzt. Zudem ist ein mehrstufiges Kontrollsystem wichtig, um Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen wirksam begegnen zu können. Auch hinsichtlich der Vermögensanlage sind risikomindernde Maßnahmen erforderlich. 

Mögliche Risiken und unsere Maßnahmen

Finanz- und Wirtschaftskrisen

Ein Frühjahrssturm zieht über dem Bodensee bei Radolfzell auf.
© Gunter Willinger

Die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mit ihren Auswirkungen auf die Volkswirtschaften haben gezeigt, dass sich die ökonomischen Randbedingungen unseres Lebens schnell und dramatisch ändern können. Durch die Energiepreiskrise sind die Ausgaben für jeden Einzelnen stark gewachsen und in der Folge die Inflationsrate deutlich gestiegen. Unbestritten ist, dass es keine risikolosen Zinsen gibt. Vor diesem Hintergrund wird es zunehmend schwieriger, den richtigen Mittelweg zwischen Sicherheit und angemessener Rendite zu finden. Unser wichtigster Kompass auf diesem Weg: Die EuroNatur Stiftung legt das Eigenkapital möglichst risikoarm und unter Anwendung ethisch-ökologischer Kriterien an. Zudem werden Rücklagen aufgebaut, um mögliche Schwankungen bei den Erlösen ausgleichen zu können. Für eventuell erforderliche Abschreibungen im Anlagevermögen haben wir in den vergangenen Jahren eine Umschichtungsrücklage aufgebaut. 

Mangel an kompetenten und vertrauenswürdigen Partnerorganisationen

Die EuroNatur Stiftung setzt ganz bewusst nicht auf ein Europa überspannendes Netz an Geschäftsstellen mit hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und spart dadurch Verwaltungsaufwendungen in erheblichem Umfang ein. Es geht uns vorrangig um die Kooperation mit bestehenden Naturschutzorganisationen, die in ihrem Umfeld gut vernetzt sind und erfolgreich arbeiten. In vielen Ländern Süd- und Osteuropas gibt es nur sehr wenige gemeinnützige und unabhängige Naturschutzorganisationen. Der Mangel an kompetenten und vertrauenswürdigen Partnern schränkt unsere Möglichkeiten ein. EuroNatur investiert deshalb in den systematischen Aufbau und die Stärkung der Zivilgesellschaft im Süden und Osten Europas. Ausgangspunkt für die Projektarbeit von EuroNatur ist immer die Zusammenarbeit mit einer Partnerorganisation vor Ort. Existiert ein solcher Partner nicht, ist das ein Grund für EuroNatur, sich in dem entsprechenden Gebiet nicht zu engagieren. 

Veruntreuung von Mitteln

Wir haben uns selbst strikte Regeln zur Finanzkontrolle gegeben. Alle Auszahlungen werden auf rechnerische und sachliche Richtigkeit überprüft. Zahlungsanweisungen unterliegen dem Vieraugen-Prinzip. Monatlich werden Soll-Ist-Vergleiche erstellt, so dass Unregelmäßigkeiten sehr schnell entdeckt werden können. Unser Jahresabschluss 2023 wurde von der unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WISTA AG geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.  

Ineffizienz und Ineffektivität der Projektarbeit

Wir durchleuchten unsere internen Prozesse regelmäßig und steigern dadurch kontinuierlich unsere Effizienz. Wir analysieren auch die Arbeit unserer Partner und erarbeiten gemeinsam mit ihnen Möglichkeiten für die Steigerung ihrer Effizienz und Wirksamkeit. Die Verwendungsnachweise unserer Partner werden inhaltlich vom zuständigen Projektleiter oder der Projektleiterin und finanziell von der Buchhaltung geprüft. Alle Verwendungsnachweise werden vor Auszahlung finanzieller Förderungen der Geschäftsleitung zur Freigabe vorgelegt. Wir bilden uns und unsere Partner beständig inhaltlich und methodisch weiter, um die Wirksamkeit unserer Arbeit zu verbessern. 

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