Wolfsschutz stärken, nicht schwächen!

Mehr als 300 zivilgesellschaftliche Gruppen fordern die EU auf, die Bemühungen um das konfliktarme Zusammenleben mit Wölfen zu stärken und nicht zu untergraben. Die Mitgliedstaaten sollten den Schutz der Wölfe stärken und nicht abschwächen.

Ein Wolf steht vor Bäumen im Herbstlaub.

Wenn es nach dem Willen der Europäischen Kommission geht, soll der Schutzstatus des Wolfes in der EU aufgeweicht werden.

© Wolf Steiger

Eine große Koalition aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter EuroNatur, fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, den Vorschlag der Europäischen Kommission abzulehnen, den Wolfsschutz im Rahmen der Berner Konvention herabzustufen. Stattdessen fordert die Koalition, die Bemühungen um eine konfliktarme Koexistenz mit Großen Beutegreifern, einschließlich präventiver Maßnahmen, zu stärken.

Da die EU-Mitgliedstaaten über den politisch motivierten Vorschlag der Europäischen Kommission entscheiden müssen, fordert die Koalition aus zivilgesellschaftlichen Organisationen die EU zu Folgendem auf:

  1. Die friedliche Koexistenz von Mensch und Wolf fördern: Präventive Maßnahmen wie den Einsatz von Zäunen und Herdenschutzhunden verstärken und sie den Landwirten leichter zugänglich machen.
  2. Schutz durchsetzen: Sorge dafür tragen, dass die illegale Tötung von Wölfen aufhört, und die Habitat-Richtlinie der EU eingehalten wird.
  3. Bewusstsein schärfen: Wissenschaftlich fundiert aufklären über die ökologischen und sozioökonomischen Vorteile der Wölfe.
  4. Wissenschaft respektieren: Bei Änderungen des Wolfsschutzes muss sich auf solide Daten gestützt werden, nicht auf politischen Druck.

„Medienberichten zufolge wurde großer politischer Druck auf die Mitgliedstaaten ausgeübt, den unwissenschaftlichen und politisch motivierten Vorschlag der Europäischen Kommission zu akzeptieren“, so die Organisatoren der Koalition. Sie betonen, dass dies ein entscheidender Moment für die Umweltminister der EU sei.

„Wölfe müssen streng geschützt bleiben - nicht nur der Art zuliebe, sondern auch für den Erhalt unserer Ökosysteme und die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union, die jetzt mit gutem Beispiel für konsequenten Artenschutz vorangehen muss“, sagt EuroNatur-Projektleiterin und Wolfsexpertin Antje Henkelmann.


Hintergrundinformationen:

  1. Hier finden Sie den Link zum Statement.
  2. Am Internationalen Tag des Wolfes (13. August) hat Avaaz eine Petition gestartet, in der die Umweltminister der EU-Mitgliedstaaten aufgefordert werden, dafür zu sorgen, dass Wölfe weiterhin unter strengem Schutz stehen. Bis heute (Stand: 19.9.24) haben 292.167 Menschen den Aufruf unterzeichnet.
  3. Ende 2023 haben fast 300 Nichtregierungsorganisationen, darunter EuroNatur, einen gemeinsamen Brief unterzeichnet, in dem sie die Präsidentin der Europäischen Kommission aufforderten, den bestehenden Schutz für Wölfe in ganz Europa beizubehalten. „Solange die Europäische Kommission keine substanziellen neuen wissenschaftlich fundierten Beweise vorlegen kann, sind Wissenschaft und öffentliche Meinung eindeutig: Die Änderung des Schutzstatus des Wolfes – sei es im Rahmen des EU-Rechts oder der Berner Konvention – ist nicht gerechtfertigt“, heißt es in dem Schreiben.
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