Nun ist es amtlich: Der kürzlich von einem Jäger in Rheinland-Pfalz abgeschossene Vierbeiner war ein Wolf. Vermutlich handelt es sich dabei um das Tier, das Ende Februar 2012 im Westerwald entdeckt und fotografiert worden war. Diese seit 123 Jahren erste belegte Wolfssichtung in Rheinland-Pfalz hatte Grund zur Hoffnung gegeben, dass sich die grauen Jäger wieder dorthin ausbreiten.
Spaziergänger hatten das erschossene Tier am 21. April nahe Hartenfels im Westerwaldkreis gefunden. Der Schütze, ein 71-jähriger Jäger, stellte sich kurze Zeit später der Polizei. Angeblich wollte er einen Hund erschießen, der Rehe jagte. Die durch das Forschungsinstitut Senckenberg durchgeführte Gewebeanalyse ergab allerdings eindeutig, dass es sich bei dem Opfer um einen Wolf handelte. Fortan wird sich deshalb die Koblenzer Staatsanwaltschaft mit dem Fall auseinander setzen. „Der Wolf ist eine streng geschützte Art. Wir verurteilen den Abschuss des Wolfes im Westerwald scharf. Selbst wenn der Schütze das Tier verwechselt hat, muss die Tötung des Wolfes streng geahndet werden“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.
Um Konflikten zwischen Menschen und Wölfen vorzubeugen und den grauen Jägern die Rückkehr nach Deutschland zu erleichtern, hat EuroNatur gemeinsam mit einer Expertengruppe den „Handlungsleitfaden Wolf“ entwickelt und damit die Grundlage für ein effektives Wolfsmanagement in Baden-Württemberg gelegt. Der Handlungsleitfaden enthält Hinweise für den Umgang mit einzelnen zuwandernden Wölfen in Baden-Württemberg. „Wölfe können überall in Deutschland auftauchen. Der aktuelle Vorfall zeigt, wie wichtig es ist, dass sich zeitnah sämtliche Bundesländer ernsthaft auf das Auftauchen von Wölfen vorbereiten. Der Radius dieser faszinierenden Tiere ist sehr groß“, mahnt Gabriel Schwaderer.
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