Naturschutzabkommen fordert umfassende ökologische Bewertung des Vlora-Flughafenprojekts

Klares Votum im Fall Vlora-Flughafen: Auf der 56. Sitzung des Ständigen Ausschusses des Übereinkommens zur Erhaltung wandernder Tierarten (CMS) Ende März wurde der Bau des Internationalen Vlora-Flughafens inmitten des Schutzgebiets Vjosa-Narta in Albanien diskutiert.

Baustelle des Vlora-Flughafens in Albanien

Das Gerüst des Hangars des geplanten Vlora-Flughafens steht bereits. Trotz nationaler und internationaler Proteste schreitet der Bau weiter voran.

© Hansjörg Brey
Ein Krauskopfpelikan fliegt vor einer Berglandschaft.

Die sehr seltenen Krauskopfpelikane suchen die Narta-Lagune als Nahrungsgäste auf. Mögliche Kollisionen der riesigen Vögel mit startenden oder landenden Flugzeugen stellen eine Gefahr für die Flugsicherheit dar.

© Ondrej Vizi

Der Ausschuss – das ist das höchstrangige Gremium des internationalen Abkommens für die Zeit zwischen den Vertragsstaatenkonferenzen, welche nur alle zwei Jahre stattfinden – fordert die albanische Regierung auf, eine umfassende ökologische Bewertung der Auswirkungen auf den Krauskopfpelikan sowie andere geschützte Arten durchzuführen.

Sobald die Ergebnisse dieser Bewertung vorliegen, muss die albanische Regierung neu beurteilen, ob der Bau fortgesetzt werden kann oder modifiziert werden muss. Zudem empfiehlt der Ständige Ausschuss der Bonner Konvention – so wird CMS auch genannt –, einen Managementplan zu erstellen, der Maßnahmen zur Minderung und Kompensation der negativen Umweltauswirkungen durch Bau und Betrieb des Flughafens umfasst. Zudem betont der Ausschuss die Notwendigkeit, den Bau auszusetzen, bis der Schutz wandernder Tierarten in der Region gewährleistet ist. Hierfür bietet der CMS-Ausschuss der albanischen Regierung Unterstützung an und fordert einen Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Empfehlungen bis zur nächsten Sitzung der CMS.

„Es ist das erste Mal überhaupt, dass der sogenannte CMS-Überprüfungsmechanismus umgesetzt wurde. Dies verdeutlicht die Dimension der Gefährdung vor allem für Zugvögel, würde der Flughafen tatsächlich in Betrieb gehen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. „Dass nun nach der Berner Konvention die nächste internationale Konvention einen Baustopp für den Vlora-Flughafen fordert, gibt uns und unseren Partnern Rückenwind für unser weiteres Engagement gegen den Flughafenbau.“

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv
Spende

Zukunft braucht Natur. Wir setzen uns für sie ein. Bitte nutzen Sie Ihre Möglichkeiten, um zu helfen. Ihre Spende ist ein wirkungsvoller Beitrag für eine lebenswerte Umwelt.

Fördermitgliedschaft

EuroNatur setzt auf langfristig angelegte Naturschutzprojekte statt Schnellschüsse. Mit Ihren regelmäßigen Spendenbeiträgen geben Sie uns die dafür nötige Planungssicherheit.

Aktuelles