Der Rüde des Daubitzer Wolfsrudels ist tot. Am vergangenen Freitag wurde er bei Weißkeidel im Landkreis Görlitz bei Forstarbeiten leblos aufgefunden. Untersuchungen des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin zufolge ist das Tier durch einen Bauchschuss gestorben.
EuroNatur verurteilt den Abschuss des Wolfes scharf und fordert eine angemessene Bestrafung des Schützen. Wölfe sind nach EU-Recht und Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art. Seit dem Jahr 2000 wurden in Sachsen nachweislich mindestens fünf Wölfe illegal getötet. Bei dem Daubitzer Rüden handelt es sich um einen aus Polen zugewanderten Wolf, der den genetischen Pool der relativ eng miteinander verwandten Wölfe in der sächsisch-brandenburgischen Lausitz bereicherte.
Wölfe galten in Deutschland lange Zeit als ausgestorben. Seit dem Jahr 2000 haben sie langsam begonnen, ihre Lebensräume zurückzuerobern. In der sächsisch- brandenburgischen Lausitz leben heute fünfzehn Wolfsrudel bzw. Wolfspaare, darunter das Daubitzer Rudel. Quelle für die Zuwanderung nach Deutschland ist die Wolfspopulation im Nordosten Polens, wo sich EuroNatur seit Jahren intensiv für den Schutz der Wölfe einsetzt.
Mehr über die Arbeit von EuroNatur zum Schutz der Wölfe in Polen