Art braucht weiterhin strengen Schutz
Pressemitteilung vom 6. Juli 2015
Radolfzell am Bodensee. „Der aktuelle Fall beweist es: Wölfe können überall in Deutschland auftauchen und es ist unverzichtbar, dass sich sämtliche Bundesländer zeitnah und ernsthaft auf das Auftauchen von Wölfen vorbereiten. Der Radius dieser faszinierenden Tiere ist sehr groß“, kommentiert Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur, das Auftauchen des ersten Wolfes nach über 150 Jahren in Baden-Württemberg. Die Naturschutzstiftung setzt sich unter anderem für den Schutz der Wölfe in Europa ein.
Die DNA-Analyse des Forschungsinstituts Senckenberg hat nun bestätigt, dass es sich bei dem überfahrenen Tier, das vorletzte Woche an der A5 bei Lahr gefunden wurde, um einen Wolf handelt. „Es war nur eine Frage der Zeit, dass Isegrim auch in den Südwesten Deutschlands wieder einwandert. Wir begrüßen seine Rückkehr!“, so Gabriel Schwaderer. Nach Auffassung von EuroNatur gibt es aber noch erheblichen Handlungsbedarf, um den Wölfen die erfolgreiche Rückkehr zu ermöglichen. „Die Diskussion, den Wolf in das Jagdrecht aufzunehmen ist ebenso verfehlt wie laufende Bestrebungen, den Schutz auf EU-Ebene abzuschwächen“, betont Gabriel Schwaderer.
Während Naturschützer und Wolfsfreunde den Wolf im Schwarzwald begrüßen, genießt der graue Jäger insbesondere bei Haltern von Nutztieren nur wenig Akzeptanz. EuroNatur hat gemeinsam mit Fachleuten der Naturschutzverwaltung und anderen Verbänden bereits im Dezember 2013 an der Erstellung des „Handlungsleitfadens für das Auftauchen einzelner Wölfe in Baden-Württemberg“ mitgewirkt und damit die Grundlage für ein effektives Wolfsmanagement in Baden-Württemberg gelegt. Dieser Leitfaden greift jetzt und regelt Zuständigkeiten, Kommunikationswege, Abläufe sowie das Monitoring einzelner Wölfe in Baden-Württemberg. Ziel ist es, mögliche Konflikte bereits im Vorfeld zu entschärfen.
Der „Handlungsleitfaden Wolf“ wird durch den „Ausgleichsfond Wolf“ ergänzt, zu dessen Trägern EuroNatur gehört. Viehhaltern kann so schnell und unbürokratisch Ausgleich für von Wölfen verursachte Schäden an ihren Tieren gewährt werden.
Hintergrundinformationen:
• Mehr über die Wolfsprojekte von EuroNatur
• Handlungsleitfaden für das Auftauchen einzelner Wölfe in Baden-Württemberg
Rückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 10, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org, Ansprechpartner: Gabriel Schwaderer, Pressekontakt: Katharina Grund