Anfang des Jahres sind mehrere Wild- und Haustiere in Kroatien vergiftet worden. Nun wurde offiziell Strafanzeige gegen eine 52-jährige Person gestellt. Es ist das erste Mal, dass in Kroatien ein Fall von Wildtierkriminalität vor Gericht verhandelt wird.
Im Januar entdeckten Jäger in Zentralkroatien mehrere Kadaver von Wölfen und Füchsen, woraufhin unsere Partner von Biom gemeinsam mit der Polizei und der Naturschutzinspektion die Gegend nach Anzeichen von Vergiftungen untersuchten. Rasch entdeckten sie Giftrückstände an zwei Kadavern von Kälbern. Nur zwei Wochen nach den ersten Funden vergifteter Aasfresser stießen Behördenvertreter auf weitere Giftopfer, darunter einen seltenen Steinadler. Wenige Meter vom toten Adler entfernt lag eine tote Kuh; Reste des hochtoxischen Nervengifts Carbuforan konnten am Kadaver nachgewiesen werden. Das Auslegen der Giftköder gilt vor allem Wölfen und Schakalen, die bei vielen Bauern in der Region als vermeintliche Viehräuber verhasst sind; das Gift trifft aber auch andere Aasfresser wie Adler und Geier.
Ein halbes Jahr dauerten die Untersuchungen, dann kam der Vergiftungsfall am 16. Juli vor Gericht. Nach Angaben der Polizei benutzte der angeklagte Viehhalter giftige Substanzen und verstieß damit gegen kroatisches und europäisches Recht. Seit den 1980ern ist die Jagd mit Giftködern in der EU verboten. Der Fall befindet sich jetzt bei der Staatsanwaltschaft. Unsere Partner werden die weiteren Entwicklungen vor Gericht verfolgen.