Mazedonische Naturschützer zu Gast im Schwarzwald

Wie sieht eine erfolgreiche Kampagne für einen Nationalpark aus? Und wie können die Menschen vor Ort ins Boot geholt werden? Anregungen dafür holten sich mazedonische Naturschützer Mitte Oktober bei einer von EuroNatur organisierten Studienreise in den Nationalpark Schwarzwald.

Mazedonische Naturschützer vor einem Waldsee im Schwarzwald

Mazedonische Naturschützer besuchten Campaigner des Freundeskreises Nationalpark Schwarzwald.

© Luis Scheuermann

 

Die Teilnehmer der dreitägigen Reise sind Vertreter lokaler Naturschutzverbände aus dem Shar-Gebirge im Nordwesten Mazedoniens. Die Region im Grenzgebiet zu Albanien und dem Kosovo ist einer der ökologisch wertvollsten Abschnitte am Grünen Band Balkan. Durch die ausgedehnten Buchen- und Eichenwälder streifen Bären und Wölfe. Sogar der akut vom Aussterben bedrohte Balkanluchs findet hier noch Lebensraum. Gemeinsam mit seinen Partnern vor Ort setzt sich EuroNatur dafür ein, dass diese einzigartige Bergwelt als Nationalpark ausgewiesen wird.

Frühere Bestrebungen scheiterten unter anderem an dem Widerstand der lokalen Bevölkerung. Mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne für den Nationalpark wollen EuroNatur und seine Partner den Rückhalt der Menschen vor Ort für das künftige Schutzgebiet gewinnen. Dafür wurde eine Aktionsgruppe aus Vertretern lokaler Naturschutzverbände gegründet. Sie sollen die Bevölkerung über die Vorteile eines Nationalparks informieren und gleichzeitig den Druck auf die Entscheidungsträger erhöhen.

Wesentlicher Teil des Projekts ist ein Erfahrungsaustausch mit dem Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald e.V.. „Mit seiner Pro-Kampagne hat der Verein wesentlich dazu beigetragen, die Akzeptanz bei der Bevölkerung für den Nationalpark Schwarzwald zu erhöhen. Durch den Austausch erhoffen wir uns, von diesen Erfahrungen für den geplanten Nationalpark im Shar-Gebirge zu profitieren“, sagt EuroNatur-Projektleiter Thies Geertz. Neben der Studienreise in den Schwarzwald ist unter anderem auch ein Besuch von Vertretern des Freundeskreises im Shar-Gebirge geplant.
 

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