Aller guten Dinge sind drei: Am 31. Oktober 2012 gelang es den Luchsexperten der EuroNatur-Partnerorganisation Mazedonische Ökologische Gesellschaft (MES) erneut, einen Balkanluchs einzufangen, zu vermessen und zu besendern. Nach Marko und Riste ist „Martin“ bereits der dritte Luchs, der im Rahmen des Projekts „Status, Ökologie und Ausbreitungsverhalten des stark gefährdeten Balkanluchses in Mazedonien und Albanien” mit einem GPS-Sendehalsband ausgestattet werden konnte.
Das Tier ging im Stogovo Gebirge in Westmazedonien in die Falle – unweit der Stelle, wo im März dieses Jahres Riste gefangen wurde. Wie auch seine Vorgänger durfte das drei bis fünf Jahre alte und mit 25 Kilogramm ziemlich schwere Luchsmännchen unmittelbar nach der Untersuchung wieder in die Wälder Mazedoniens entschwinden. Doch es steht unter Beobachtung: Dank des GPS-Halsbandes erhalten die Luchsexperten nun regelmäßig Daten über den aktuellen Aufenthaltsort des Tieres. So können die Wissenschaftler Martins Wanderrouten genau verfolgen und daraus wertvolle Informationen über die Ökologie dieser stark bedrohten Unterart des Eurasischen Luchses gewinnen – eine Grundvoraussetzung, um gezielte Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.
Der Balkanluchs zählt zu den seltensten Katzen der Erde: Erst kürzlich wurde bekannt, dass wahrscheinlich nur noch um die 20 bis 40 der scheuen Tiere im westlichen Mazedonien und östlichen Albanien leben – das sind etwa halb so viele, wie lange Zeit angenommen.
Gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen KORA (Koordinierte Forschungsstelle für Großraubtiere in der Schweiz), MES (Macedonian Ecological Society) und PPNEA (Protection and Preservation of Natural Environment in Albania) hat EuroNatur im Jahr 2006 das „Balkan Lynx Recovery Programme“(BLPR), ein Projekt zum Schutz des Balkanluchses, ins Leben gerufen. Die Feldstudien zur Ökologie des Balkanluchses werden vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) im Rahmen des Programms SCOPES (Scientific co-operation between Eastern Europe and Switzerland) finanziell unterstützt.
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