Im Zuge der derzeitigen politischen Umwälzungen in Bulgarien droht die Natur unter die Räder zu kommen: Vergangene Woche beschloss der ökologische Rat des bulgarischen Ministeriums für Umwelt und Wasser eine Änderung des Managementplanes für den Pirin-Nationalpark. Diese Entscheidung öffnet der Zerstörung des Schutzgebietes Tür und Tor, denn es soll künftig keine Beschränkungen mehr für den Bau neuer Skigebiete und der dazugehörigen Infrastruktur im Park geben.
Der Pirin-Nationalpark gehört nicht nur zum UNESCO Weltnaturerbe, sondern ist auch Natura 2000-Gebiet sowie IUCN-Schutzgebiet der Kategorie 2. Majestätische Gipfel, wildromantische Wälder, glasklare Bergseen und atemberaubend schöne Wasserfälle machen den Pirin-Nationalpark zu einem der naturlandschaftlichen Höhepunkte Bulgariens. Zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten wie der Braunbär finden hier eine Heimat.
Dennoch hat der Pirin-Nationalpark, besonders durch die unkontrollierte Entwicklung des Skigebietes Bansko, bereits starke Schädigung erfahren. Sämtliche weitere Eingriffe würden eine ernsthafte Verletzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie bedeuten und verstoßen gegen das bulgarische Naturschutzrecht. Außerdem droht der Pirin-Nationalpark seinen Status als UNESCO Weltnaturerbe zu verlieren.
EuroNatur hat den bulgarischen Ministerrat in einem offiziellen Schreiben dringend aufgefordert, die schädlichen Eingriffe umgehend zu stoppen und für eine nachhaltige Entwicklung der Region zu sorgen.