Unsere griechischen Partner von MOm haben Anfang Februar eine junge Mönchsrobbe wieder in der Ägäis ausgewildert. Zuvor haben sie den Meeressäuger vier Monate intensiv aufgepäppelt nachdem er – ausgehungert und von seiner Mutter getrennt – von lokalen Fischern gefunden wurde.
Zunächst guckte Kostas, so wurde die junge Mittelmeer-Mönchsrobbe genannt, noch etwas skeptisch, als sich die Käfigtür öffnete, doch nur wenige Augenblicke später genoss er wieder die Brandung des Mittelmeeres. Vier Monate zuvor wurde das Jungtier auf der Kykladeninsel Folegandros gefunden – entkräftet und unterernährt. Vermutlich wurde es aus seiner Geburtshöhle herausgespült und Mutter und Jungtier fanden nicht wieder zusammen.
Sofort wurde Kostas ins Rehabilitationszentrum von MOm gebracht, wo ihn die Robbenschützer medizinisch versorgten und mit Fisch fütterten, so dass er schon bald das stattliche Gewicht von 30 Kilogramm auf die Waage brachte. Nach Abschluss seines Fellwechsels und letzter medizinischer Untersuchungen warteten unsere Partner von MOm nur noch auf eine Schönwetter-Periode, um Kostas nach 18 Wochen in ihrer Obhut im Meeresnationalpark Nördliche Sporaden wieder in die Freiheit zu entlassen.
Kostas ist damit eine von 32 jungen Mönchsrobben, die in den vergangenen 30 Jahren von MOm gepflegt und wieder ausgewildert wurden. Bei einem Bestand von nur noch 350 Individuen im Mittelmeer ist jede gerettete Robbe ein großer Erfolg für die Etablierung der seltenen Meeressäuger in der Ägäis.