Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel plant das System der Agrarsubventionen zu reformieren. Im November will sie ein entsprechendes Papier vorstellen. Demnach sollen die Direktzahlungen an Großbetriebe in Zukunft deutlich reduziert werden.
Stattdessen strebt die EU-Kommission an, die sogenannte „2. Säule der Agrarpolitik“ stärker auszubauen. Die ländliche Entwicklung und damit auch Programme für den Umwelt- und Artenschutz, die Regionalvermarktung und artgerechte Tierhaltung könnten so künftig besser gefördert werden.
Derzeit erfolgen Agrarsubventionen hauptsächlich in Form von Direktzahlungen, deren Höhe mit der Größe der Betriebe zunimmt. Entsprechend einseitig flossen bislang die Gelder aus Brüssel zugunsten einiger weniger Großbetriebe: Etwa anderthalb Prozent aller Betriebe erhalten derzeit knapp ein Drittel der gesamten Agrarzahlungen.
Um diese Entwicklung zu bremsen will die EU-Kommission Zuschüsse künftig umso stärker kürzen je höher sie bereits ausfallen. So würden die Subventionen für Großbauern, die mehr als 100.000 Euro Prämien pro Jahr erhalten um zehn Prozent gekürzt. Bei bis zu 300.000 Euro Prämien entfielen dann 25 Prozent und darüber etwas weniger als die Hälfte der Zuschüsse.
EURONATUR kämpft seit langem für einen solchen Ansatz und unterstützt deshalb die EU-Kommission nachdrücklich in ihren Bemühungen. Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer hat bereits „massiven Widerstand“ gegen die Pläne der EU-Kommission angekündigt. Auch der Bauernverband lehnt die Korrekturvorschläge vehement ab.