Umweltstiftung EuroNatur fordert von der Automobilbranche konsequenteren Beitrag zum Klimaschutz

Die Selbstverpflichtung der Autoindustrie ist kaum noch einzuhalten.

 

Presseinformation vom 12. April 2006

 

Stuttgart. Die europäische Automobilindustrie wird nach Einschätzung der internationalen Umweltstiftung EuroNatur das 1998 gegebene Versprechen, die CO2-Emissionen aller Neufahrzeuge bis 2008 deutlich zu reduzieren, verfehlen. Dies wirft den dringend notwendigen Klimaschutz weiter zurück, so die Umweltstiftung.

Der Europäische Verband der Automobilindustrie (ACEA) hat sich 1998 gegenüber der EU-Kommission zur Reduktion des CO2-Ausstoßes verpflichtet. Die freiwillige Selbstverpflichtung gibt vor, dass bis spätestens 2008 die Neuwagen-Flotte durchschnittlich noch maximal 140 g Kohlendioxid pro Kilometer emittieren dürfen. Das entspricht etwa einem Benzinverbrauch von 6,2 Liter auf 100 Kilometern. Der Durchschnittsverbrauch des gesamten PKW-Fahrzeugbestandes in Deutschlang liegt derzeit bei 7,8 l/100 km, bei neu zugelassenen PKW bei 6,9 l/100 km.

EuroNatur fordert die deutschen und europäischen Automobilhersteller nachdrücklich dazu auf, ihre Hausaufgaben zu machen und bei der Reduktion der CO2-Emission nicht alleine auf die Beimischung von Biokraftstoffen zu setzen. Das Ziel der CO2-Reduktion kann entweder durch den Einsatz alternativer Kraftstoffe oder die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs sowie eine Kombination beider Maßnahmen erreicht werden. Ein Gutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen machte bereits 2005 deutlich, dass die technische Machbarkeit der CO2-Reduktion ohne den Einsatz von Biokraftstoffen möglich ist.

Da bereits heute absehbar ist, dass das Ziel der Selbstverpflichtung nicht durch eine Verringerung des Kraftstoffverbrauchs erreicht wird, spricht sich der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) seit Jahresbeginn öffentlich dafür aus, die Möglichkeiten der Beimischung von regenerativen Treibstoffen zu verbessern. Deshalb kritisiert die Automobilbranche die von der Bundesregierung Mitte März beschlossene Besteuerung von Biokraftstoffen.

Es gibt gute Gründe für die Kritik an der Steuer auf Biokraftstoffe, aber die deutsche Automobilbranche sollte die Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtung auch ohne die Beimengung von Biokraftstoffen konsequent anstreben.

 

Rückfragen:

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Bahnhofstraße 35

D-71638 Ludwigsburg

Tel.  07141 – 92 03 21

Fax  07141 – 90 11 83

E-mail  ludwigsburg(at)euronatur.org

Internet   www.euronatur.org

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