Mitglieder des SavaParks-Netzwerks besuchten im September zwei Nationalparks in Ungarn: Kiskunság und Körös-Maros, deren Manager über jahrelange Erfahrung in der Bekämpfung invasiver gebietsfremder Pflanzenarten verfügen. Sie hatten Gelegenheit zu hören, wie ihre ungarischen Kollegen mit dem Thema Neophyten umgehen, und die verschiedenen Methoden zu sehen, die sie anwenden - von chemisch bis mechanisch.
Im Nationalpark Kiskunság wurde eine chemische Behandlungsmethode angewandt, die sich als die effektivste erwiesen hat, die aber wegen der möglichen Verschmutzung von Gewässern nicht in Überschwemmungsbereichen eingesetzt werden sollte. In Gebieten wie dem Nationalpark Körös-Maros hat sich die Kombination aus mechanischer Entfernung durch Mulchen, Mähen und Weiden als effektivste Methode erwiesen.
Ungarische Kollegen kämpfen seit über zehn Jahren gegen invasive Arten, investieren Millionen Euro in ihre Bekämpfung und verfügen sogar über Einsatzteams, die für die Entfernung und Überwachung zuständig sind. Trotz aller Bemühungen ist es fast unmöglich, invasive Arten dauerhaft zu entfernen, da Saatgut aus Gebieten außerhalb der Grenzen des Nationalparks verbreitet wird. Nur ein gutes Management kann verhindern, dass sie sich auf neue Gebiete ausbreiten; das allerdings kostet viel Zeit und Geld. Aufklärungsarbeit, insbesondere von Entscheidungsträgern und den Menschen vor Ort, ist äußerst wichtig, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.
Die Studienreise wurde im Rahmen des Projekts Sava TIES organisiert. Ziel des Projekts ist es, eine effektive Lösung für die Bekämpfung invasiver fremder Pflanzenarten im Flussgebiet der Save zu finden. Die Erfahrungen der ungarischen Kollegen und das neu erworbene Wissen werden sicherlich dazu beitragen, die natürlichen Habitate der Save zu erhalten.