Im Kantabrischen Gebirge in Nordspanien findet derzeit eine regelrechte Hetzjagd auf Wölfe statt. Mehr als 100 Wölfe wurden laut Information von EuroNatur-Partner Fapas allein in der Provinz Asturien im vergangenen Jahr illegal erschossen oder mit Gift getötet.
Angeheizt wird die Stimmung gegen die grauen Jäger durch eine aggressive Kampagne, mit der lokale Nutztierhalter, Politiker und Medien zum Angriff auf den Wolf blasen. Der Slogan ist simpel: „Töte Wölfe und schütze dein Vieh!“ Ihrer Ansicht nach ist der Wolfbestand im Kantabrischen Gebirge mit 300 bis 400 Tieren zu hoch. Immer öfter käme es dadurch zu Übergriffen der Wölfe auf die Schaf- und Rinderherden der Region.
Fapas ist davon überzeugt, dass viele der gemeldeten Risse den Wölfen zu Unrecht zur Last gelegt werden. Vielmehr würden in den meisten Fällen frei laufende Hunde die Herden attackieren. Die spanische Naturschutzorganisation will daher bei künftigen Vorfällen einen Beitrag dazu leisten zweifelsfrei zu klären, ob Hunde oder Wölfe die Nutztiere gerissen haben. „In den Fällen, bei denen ein Wolf für den Riss verantwortlich ist, muss die Provinzregierung den Nutztierhaltern einen Ausgleich für den entstandenen Schaden zahlen. Dringend notwendig ist es außerdem, gezielt Herdenschutzmaßnahmen zu fördern, um Schadensfälle schon im Vorfeld zu vermeiden“, fordert EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.