Einem der wertvollsten und letzten Urwälder Europas droht die Abholzung. Das Boia Mica-Tal liegt inmitten des Fagaras-Gebirges in den südlichen Karpaten und gehört nachweislich zu den letzten Hochburgen europäischer Wildnisgebiete.
Bereits im Oktober wurden Bauarbeiten für eine Forststraße in das bisher unerschlossene Gebiet fertig gestellt. Zudem existieren Pläne für den Bau einer weiteren großen Zufahrtsstraße in das Tal. Gemeinsam mit der rumänischen Partnerorganisation Agent Green und renommierten internationalen Waldwissenschaftlern ruft EuroNatur die rumänische Regierung in einem offenen Brief dringend auf, sofort zu handeln und Boia Mica als Naturschatz von europäischer Bedeutung vor der Zerstörung zu bewahren.
Europa hat fast keine Urwälder mehr. Derzeit befinden sich noch rund 60 Prozent der letzten Urwälder des Kontinents (ohne Russland) in Rumänien. In keinem anderen EU-Land haben mehr Urwälder überlebt. Doch dieser einzigartige Naturschatz schwindet: In den letzten zehn Jahren sind riesige Gebiete dieser mehr als 6.000 Jahre alten Waldgesellschaften abgeholzt worden. Viele Urwälder wurden illegal gerodet.