Anfang der Woche erhielt die rumänische Ministerin für Wasser und Wald, Adriana Petcu, von der EuroNatur-Partnerorganisation Agent Green eine gewichtige Petition: Tausende Rumänen rufen die Regierung auf, private und kommunale Besitzer von Urwaldflächen mit Kompensationszahlungen zu entschädigen, wenn sie auf die Abholzung ihrer Wälder verzichten.
Obwohl das rumänische Forstgesetz den Holzeinschlag in Urwäldern grundsätzlich verbietet, fallen auf privaten wie kommunalen Flächen nach wie vor die Bäume. Mit Ausgleichszahlungen zur Unterstützung der privaten und kommunalen Waldeigentümer würde die Regierung ein klares Signal setzen und dem Urwaldschutz endlich die nötige Priorität einräumen.
Zwar gibt es bereits Mittel für Kompensationszahlungen an Besitzer von Urwäldern, doch bislang fehlt ein funktionierendes System, das Geld zu verteilen. Die EU-Kommission hat der rumänischen Regierung kürzlich offiziell genehmigt, jährlich EU-Fördermittel in Höhe von mehr als 15 Millionen Euro für diesen Zweck zu nutzen. Die Wirkung wäre gewaltig: Mit einer Entschädigungssumme von maximal 100 Euro pro Hektar Urwaldfläche könnten etwa 150.000 Hektar Paradieswälder vor den Kettensägen gerettet werden. „Jetzt ist die neue Ministerin für Wasser und Wald gefordert, ein gut organisiertes System für Kompensationszahlungen mit klaren Richtlinien zu installieren. Die vorhandenen Mittel müssen endlich genutzt werden, um Europas letzte Urwälder vor der Abholzung zu retten“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.