Holzfäller dringen immer weiter in die Waldwildnis des Nationalparks Domogled – Valea Cernei in den Südkarpaten vor. Zudem haben schwere Brände im Nationalpark wertvolle Waldflächen in einer der bedeutendsten Naturlandschaften der EU zerstört.
Wanderer entdeckten Anfang November frische Abholzungen in Urwaldgebieten des Domogled-Nationalparks, direkt an der Grenze zur Kernzone des UNESCO-Gebiets „Iauna Craiova“. Offenbar wurden sie von der Nationalparkverwaltung genehmigt; weitere uralte Buchen sind bereits für die Holzfäller markiert.
„Eine Rüge vom UNESCO Welterbekomitee, unsere eingereichte Beschwerde bei der Europäischen Kommission und die große mediale Aufmerksamkeit in Folge der Morde an zwei Förstern erhöhen den Druck auf die Verantwortlichen in Rumänien auf allen Ebenen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. „Wir erwarten von der neuen Regierung in Bukarest, dass sie EU-Naturschutzrecht sowie internationale Konventionen zum Schutz des einzigartigen rumänischen Naturerbes endlich ernst nimmt“, so Schwaderer weiter.
Zusätzlich zu den brutalen Kahlschlägen ist der Domogled-Nationalpark durch eine andere Gefahr bedroht: Waldbrände. Ende Oktober entdeckte ein Freiwilliger unserer rumänischen Partnerorganisation Agent Green die Brände bei einer Wanderung. Doch trotz mehrmaliger Versuche, die zuständigen Behörden zum Handeln zu bewegen, blieben diese weitestgehend tatenlos. Es scheint, als würden die Behörden diese massive Bedrohung für den Wald und die örtlichen Gemeinden ignorieren. Erst Niederschläge haben die Feuer vergangene Woche gelöscht.