Drei Luchse tappen in Albanien und Mazedonien in die Kamerafalle.
Große Freude bei Naturschützern in Albanien und Mazedonien: Fast gleichzeitig wurden dort Anfang November Luchse gesichtet und zwar in den albanischen Alpen und in der Jablanica-Region in Mazedonien. Besonders die Sichtung in Mazedonien ist erfreulich: Dort konnte eine Kamerafalle ein Weibchen mit Nachwuchs ablichten. „Das ist eine wirklich gute Neuigkeit“, sagt EuroNatur-Projektleiterin Mareike Brix. Bislang gab es in diesem Gebiet noch keine gesicherten Nachweise für eine Luchspopulation. Ein weiblicher Luchs mit Nachwuchs ist in der Regel sesshaft – die Fotos sind ein erstes Indiz für eine dauerhafte Luchspräsenz in dieser Region an der albanisch-mazedonischen Grenze. „Hoffen wir, dass dieses junge Kätzchen als ausgewachsener Luchs auch weiterhin in Jablanica bleibt“, sagt Gjorge Ivanov von der Macedonian Ecological Society (MES), der Partnerorganisation von EuroNatur vor Ort.
Jenseits der Grenze und weiter nördlich freut sich Bledi Hoxha von der albanischen Naturschutzorganisation PPNEA über den zweiten Nachweis eines Luchses in den albanischen Alpen. Der Luchs wurde im südlichen Teil der albanischen Alpen fotografiert, im Nikaj-Mertur Gebiet. Nachdem im Jahr 2014 ein Naturführer in der Umgebung einen Luchs mit seinem Mobiltelefon fotografieren konnte, wurden im Mai und Juli dieses Jahres weiträumig Kamerafallen aufgestellt – Luchse können schließlich weite Strecken zurücklegen. Anfang November wurden die Kameras nun ausgewertet. „Die Ergebnisse waren fantastisch“, sagt Bledi Hoxha.
Die Erforschung der Luchse mittels Kamerafallen ist ein essentieller Teil des Balkanluchs-Projektes von EuroNatur und den Partnerorganisationen KORA (Schweiz), PPNEA und MES vor Ort. Der Balkanluchs ist akut vom Aussterben bedroht, EuroNatur-Projektleiterin Mareike Brix rechnet mit weniger als 50 verbliebenen Balkanluchsen insgesamt. Das Überleben des Luchses zu sichern und seine letzten Lebensräume zu bewahren, gehört zu den Schwerpunkten der Arbeit von EuroNatur.