Meilenstein auf dem Weg zum Schutz der Artenvielfalt in Europa

Bach im Shebenik-Jablanica Gebirge

Shebenik-Jablanica Gebirge im Grenzgebiet zwischen Albanien und Mazedonien

© Gabriel Schwaderer

 

Presseinformation vom 29. Mai 2008

 

Radolfzell. Am 21. Mai 2008 hat die albanische Regierung 340 Quadratkilometer des Shebenik-Jablanica Gebirges als Nationalpark unter Schutz gestellt. „Die Ausweisung des Nationalparks Shebenik-Jablanica ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Schutz der Artenvielfalt in Europa“, sagt EuroNatur-Präsident Prof. Dr. Hartmut Vogtmann. EuroNatur engagiert sich im Rahmen der Initiative „Grünes Band Europa“ seit der politischen Wende dafür, die Naturperlen entlang des einstigen Eisernen Vorhangs auf dem Balkan zu sichern. Dabei zählt das Shebenik-Jablanica Gebirge im Grenzgebiet zwischen Albanien und Mazedonien zu den herausragenden Kostbarkeiten.

Finanziell gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums, hat EuroNatur deshalb bereits vor mehr als drei Jahren die Grundlagen für die Ausweisung dieses Großschutzgebietes gelegt. Seitdem hat sich EuroNatur gemeinsam mit der albanischen Naturschutzorganisation PPNEA intensiv dafür engagiert, dass weite Teile des Shebenik-Jablanica Gebirges als Rückzugsraum für seltene Tier- und Pflanzenarten geschützt werden. Dort leben noch Bären und Wölfe, die seltene Balkan-Gämse und der stark vom Aussterben bedrohte Balkan-Luchs. Außerdem finden sich Pflanzenarten, wie etwa das Balkan-Veilchen (Viola aetolica), die nur in diesem Gebiet vorkommen.

„Unsere albanischen Partner haben den sehr aufwändigen politischen Prozess bis hin zur Ausweisung des Nationalparks in Albanien mit großem Einsatz begleitet. Aber die eigentliche Herausforderung beginnt erst jetzt“, betont Vogtmann. Damit das Schutzgebiet nicht zu einer Worthülse wird, muss nun dringend eine leistungsfähige Verwaltung aufgebaut werden. Ebenso wichtig ist es, die Menschen der Region langfristig für den Naturschutz zu gewinnen und für sie wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen, die naturverträglich sind.

EuroNatur ist überzeugt davon, dass dieses positive Beispiel auch auf der mazedonischen Seite des Jablanica-Gebirges in naher Zukunft Früchte tragen wird. Dort laufen intensive Vorbereitungen für die Ausweisung eines Großschutzgebietes. Der Plan, im Grünen Band Europa ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet mit einer Fläche von insgesamt rund 500 Quadratkilometern zu etablieren, könnte so schon bald Wirklichkeit werden.

 

Hintergrundinformationen zur Initiative „Grünes Band Europa“:

Bestehend aus wertvollen Lebensräumen entlang des einstigen Eisernen Vorhangs, erstreckt sich das „Grüne Band Europa“ als ökologischer Korridor von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer. Mit dem Teilprojekt „Balkan Green Belt“ setzt sich EuroNatur gezielt für den südlichen Teil des Grünen Bandes ein und kooperiert dabei mit Partnern vor Ort, wie auch mit der Weltnaturschutzorganisation IUCN, dem Bund Naturschutz und dem Bundesamt für Naturschutz. Die Deutsche Lufthansa unterstützt die Aktivitäten von EuroNatur zum Schutz des Grünen Bandes.

Mehr über die EuroNatur-Projekte am Grünen Band Europa

 

Rückfragen:

Stiftung Europäisches Naturerbe (EuroNatur)

Konstanzer Straße 22

78315 Radolfzell

Tel.: 07732 - 92 72 10

Fax: 07732 - 92 72 22

E-Mail: info(at)euronatur.org

www.euronatur.org

Ansprechpartner: Gabriel Schwaderer

Pressekontakt: Katharina Grund

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