Am 4. und 5. Februar findet in Brüssel die EU-Waldkonferenz statt, bei der die künftige Waldpolitik der EU diskutiert wird. In seiner Eröffnungsrede findet Frans Timmermans, Kommissar für den Europäischen Green Deal, deutliche Worte – doch denen müssen nun auch Taten folgen. Draußen demonstrierten Waldschützer gegen die Kahlschläge in Europas verbliebenen Urwäldern.
Mit einem 50 Meter langen Banner haben unsere Partner von RobinWood im Kampf gegen die Kahlschläge in Rumäniens Urwäldern vor dem Hauptsitz der EU-Kommission demonstriert. Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Agent Green fordern wir eine Wende der europäischen Waldpolitik und einen konsequenten Schutz der letzten Ur- und Naturwälder unseres Kontinents. Insbesondere in Rumänien befinden sich noch viele naturnahe Wälder – deren Ausbeutung jedoch auch vor Schutzgebieten keinen Halt macht.
Zum Auftakt der EU-Waldkonferenz fand der Vizepräsident der Europäischen Kommission Frans Timmermans klare Worte: „Wir müssen entschieden gegen die Abholzung von Primärwäldern vorgehen – dieses Problem kann nicht durch Aufforstung gelöst werden.“ Für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt ist es nun aus Sicht von EuroNatur entscheidend, den Schutz der letzten Ur- und Naturwälder in ganz Europa und insbesondere in Rumänien konsequent umzusetzen. Die Nutzwälder in Europa sollen möglichst schonend bewirtschaftet und bestehende uniforme Forste in naturnahe Mischwälder umgebaut werden.
Wie dramatisch sich die Ausbeutung der Wälder als Rohstofflieferant auswirkt, zeigt sich hier besonders deutlich. Rumänien hat in den vergangenen 15 Jahren rund 100.000 Hektar seiner Ur- und Naturwälder unwiederbringlich verloren. Selbst in nach EU-Recht geschützten Natura 2000-Gebieten wurde im großen Stil abgeholzt. Für viele Pflanzen-und Tierarten ist das eine Katastrophe.