Erfreuliche Nachrichten aus Albanien: Das Verfassungsgericht in Tirana hat am vergangenen Donnerstag die Verfassungsmäßigkeit des landesweiten Jagdbanns bestätigt. Der Antrag der Jäger auf Aufhebung des Bannes wurde abgelehnt.
Der Einsatz von EuroNatur und ihren albanischen Partnerorganisationen hat sich gelohnt. Der im Juni 2016 vom albanischen Parlament verlängerte Jagdbann bleibt bestehen – entgegen aller Proteste der Jägerschaft. Bereits im März 2014 hatte die albanische Regierung erstmals ein zweijähriges Jagdmoratorium über das gesamte Land verhängt. Ausschlaggebend war der massive Rückgang von Wildtieren in Albanien.
Seitdem hat sich die Situation in dem kleinen Land an der Adria verbessert. Der kommerzielle Jagdtourismus ist zurückgegangen, gleichzeitig stieg die Zahl der „Birdwatcher“ in attraktiven Vogelbeobachtungsgebieten wie der Karavasta-Lagune. Der Jagdbann eröffnet der lokalen Bevölkerung in Form vom Naturtourismus neue, nachhaltige Einkommensquellen. Dennoch ist die Lage nach wie vor kritisch. Die Wildtierbestände Albaniens befinden sich noch immer auf einem extrem niedrigen Niveau, auch weil die illegale Jagd ihren Tribut fordert, insbesondere auch unter den Zugvögeln.
Entscheidend ist es nun, die Zeit des Jagdbanns für eine umfängliche Jagdreform zu nutzen. Es gilt, Jagdquoten aufzustellen, die nicht aus der Luft gegriffen sind und zuverlässige Kontrollen aufzubauen sowie Jagdvergehen streng zu ahnden.