In einem gemeinsamen Aufruf fordern europäische Naturschutzverbände, darunter EuroNatur, von der EU-Kommission ein entschlossenes Handeln zum Schutz von Bestäuberinsekten wie Bienen und Schmetterlingen.
Die Schreckensvision eines stummen Frühlings könnte schon bald Realität werden, wenn nicht rasch entschiedene Maßnahmen zum Schutz von Wildbienen und anderen Bestäubern ergriffen werden. Das Insektensterben hat in den letzten Jahren dramatische Ausmaße angenommen. Damit geht nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern auch eine ökonomische Notlage einher.
„Allein der finanzielle Wert der Insekten-Bestäuberleistung in Europa beträgt zurzeit etwa 22 Milliarden Euro pro Jahr. In Europa sind zudem etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Und nicht zuletzt hängen auch hunderttausende Arbeitsplätze in der EU an dieser Bestäubungsleistung“, sagt Jörg Nitsch, stellvertretender BUND-Vorsitzender und Mitglied des EuroNatur-Präsidiums.
In Brüssel wird derzeit über die Finanzplanung der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union debattiert. Dies bietet die Gelegenheit, die Situation für Bienen und Co. auf unseren Feldern langfristig zu verbessern. Finanzielle Zuwendungen sollten an nachhaltiges Wirtschaften gekoppelt sein, nicht an die Größe des Betriebs. Neben dem Schutz von Lebensräumen muss der Einsatz von Insektiziden schnellstmöglich verboten werden.
Aufruf der europäischen Naturschutzverbände zum Schutz der Bestäuber (PDF)