EuroNatur-Präsident Hutter: Wertvolle Rastplätze für europäische Zugvögel in Griechenland verbrannt

Waldbrände gefährden Zugvogelrouten

Neuntöter auf einem Zweig

Neuntöter, (c) Dietmar Nill

© Dietmar Nill

 

Presseinformation vom 29. August 2007

 

Radolfzell. „Die verheerenden Waldbrände in Griechenland haben auch wichtige Rast- und Ruheplätze für Zugvögel zerstört“, so Claus-Peter Hutter, Präsident der internationalen Umweltstiftung EuroNatur. Wie EuroNatur mitteilte, fallen für den jetzt bereits im Gange befindlichen Vogelzug wichtige ökologische Trittsteine durch die großflächigen Brände weg.

Viele Kleinvogelarten, die über den Balkan ziehen und als sogenannte Etappenzieher darauf angewiesen sind, sich Fett anzufressen um Energie zu tanken, fänden jetzt ihre angestammten Ruhe- und Nahrungsplätze nicht mehr. Außerdem würden auch viele Reptilien in den Flammen sterben, da sie den Bränden nur schlecht ausweichen könnten. Dazu gehörten etwa griechische und maurische Landschildkröten, Geckos sowie verschiedene Eidechsen- und Schlangenarten. Hutter forderte ein energisches Einschreiten der Europäischen Union gegen das irrsinnige, mit nichts zu rechtfertigende Planungsrecht, das es in Griechenland erlaubt, auf solchen abgebrannten Flächen Gebäude zu erstellen. Dies fordere Missbrauch geradezu heraus.

Die Großflächigkeit der Brände zeige jetzt eine neue Dimension, die längst nicht nur regionale und lokale Natur gefährde, sondern auch ganze Landschaften langfristig verändere, denn die abgebrannten Flächen sind der Erosion ausgesetzt und können zu wüstenartigen Steinflächen degradieren. Viele, oft ohnehin bedrohte Vogelarten, die auch einen Teil des Naturerbes in Deutschland und anderen Teilen Europas darstellen, sind davon betroffen, wenn weniger Rastplätze auf dem Balkan zur Verfügung stehen. Zu diesen gehören u.a. Neuntöter, Pirol, viele Grasmücken, Laubsänger und Drosseln.

  

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