Mehrere Jahre lang haben zehn europäische Staaten und zahlreiche Naturschutzorganisationen, darunter EuroNatur, gemeinsam auf die Ernennung alter Buchenwälder zum Weltnaturerbe hingearbeitet. Am Freitag entschied das UNESCO-Welterbe-Komitee bei seiner jährlichen Sitzung, 63 Buchenwälder in zehn europäischen Ländern der UNESCO-Welterbeliste hinzuzufügen.
Die Rotbuche ist eine echte Europäerin: Sie kommt nur auf unserem Kontinent vor. Doch mit dieser besonderen Verantwortung gehen wir achtlos um. Die letzten Buchenurwälder fallen aktuell mit dramatischer Geschwindigkeit den Kettensägen skrupelloser Holzfirmen zum Opfer. So etwa in Rumänien, wo EuroNatur mit ihrer rumänischen Partnerorganisation AgentGreen im März die Kampagne SaveParadiseForests ins Leben rief, um die dortigen Paradieswälder zu schützen. Auch in Albanien nehmen die Rodungen zu. In Lumi-I-Gashit im Norden des Landes sowie an den Hängen des Shebenik-Jablanica-Gebirges an der Grenze zu Mazedonien befinden sich noch urwüchsige, wildromantische Buchen-Bergwälder. EuroNatur, ihre albanische Partnerorganisationen PPNEA sowie internationale Waldexperten haben sich stark dafür eingesetzt, dass auch diese Gebiete in die Weltnaturerbeliste mit aufgenommen werden – mit Erfolg.
Die Liste umfasst seit Freitag ursprüngliche Buchenwälder von Spanien, über Österreich bis nach Rumänien und Albanien und ergänzt das seit 2007, beziehungsweise 2011 bestehende Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“. „Die Vision von einem gesamteuropäischen Netzwerk für die Sicherung urwüchsiger und alter Buchenwälder ist mit der Entscheidung der UNESCO einen bedeutenden Schritt vorangekommen. Nun liegt es an den Regierungen der Länder, endlich konsequente Schutzmaßnahmen durchzusetzen, um dieses einmalige Naturerbe zu bewahren“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur.
Entdecken Sie den Naturschatz der alten Buchenwälder im Bewerbungsvideo für die UNESCO