Trockenheit und unzureichendes Wassermanagement haben die Saline Ulcinj in Montenegro nahezu austrocknen lassen. Dennoch können Naturschützer der Dürre zumindest einen positiven Aspekt abgewinnen.
Noch nie war die Saline Ulcinj, eines der bedeutendsten Feuchtgebiete an der Adria, so trocken wie derzeit. Zahlreiche Becken des Salzgartens, die für gewöhnlich auch im Hochsommer Wasser fassen, sind trockengefallen. Neben der extremen Dürre, die in diesem Sommer weite Teile Europas erfasst hat, trägt auch das unzulängliche Management der Saline zur dramatischen Situation bei. Die Klimakrise stellt somit ein weiteres Argument dar, das Wassermanagement der Saline endlich in kompetente Hände zu übergeben, damit das Vogelparadies auch in Zukunft erhalten bleibt.
Bei alldem hat die Situation dennoch etwas Gutes: „Aufgrund der Trockenheit und des Mangels an Vögeln in der Saline können die Arbeiten zur Habitatverbesserung schon früher beginnen als geplant“, sagt Dr. Stefan Ferger, Zugvogelprojektleiter bei EuroNatur. „Die Vegetation auf den Böschungen und in den Kristallisationsbecken muss entfernt werden, poröse Dämme saniert und Planken erneuert werden. Die Genehmigungen für die Arbeiten laufen derzeit auf Hochtouren und wir hoffen, diese bis Ende des Herbstes abschließen zu können“, so Ferger weiter.
Zudem wird eine hydrologische Studie erstellt. Sie soll sicherstellen, dass die zukünftige Verwaltung des Naturparks über alle notwendigen Informationen für eine angemessene Wasserbewirtschaftung im Salzgarten verfügt. Hitzesommer werden sich in Folge der Klimakrise sehr wahrscheinlich wiederholen – mit einem besseren Wassermanagement können die schlimmsten Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt der Saline aber abgemildert werden.