Die ersten beiden Hofkäsereien in der Woiwodschaft Podlasien werden eröffnet

EuroNatur und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen nachhaltige Regionalentwicklung im Nordosten Polens

 

Presseinformation vom 2. Dezember 2005

 

 

Radolfzell/Bialystok. Die internationale Umweltstiftung EuroNatur setzt sich seit mehr als 15 Jahren für den deutsch-polnischen Umweltdialog ein. Im Nordosten Polens in der Narew-Region wurde jetzt ein wichtiger Meilenstein gesetzt. Dort wurden heute im Beisein von Vertretern der Deutschen Botschaft in Warschau, des Nordrhein-Westfälischen Umweltministeriums (vertreten durch Staatssekretär Dr. Alexander Schink und Abteilungsleiter Thomas Neiss), des Marschall- und Woiwodschaftsamtes der Region Podlasien und der Umweltstiftung EuroNatur die beiden ersten Hofkäsereien im Nordosten Polens eröffnet.

Die internationale Umweltstiftung EuroNatur führt dort seit drei Jahren mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)ein Projekt zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung durch. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten besteht darin, den für die Region typischen kleinstrukturierten Milchviehbetrieben alternative Einkommensquellen aufzuzeigen und diese auch in konkreten Projekten umzusetzen. "Die Eröffnung der Hofkäsereien ist ein Meilenstein für die ländliche Entwicklung und den Naturschutz in der Narew-Region", betont Lutz Ribbe, Direktor der Umweltpolitischen Abteilung von EuroNatur.

Der Aufbau kleiner Hofkäsereien wird mit finanzieller Unterstützung des nordrhein-westfälischen Umweltministerium seit Projektbeginn gezielt gefördert. "Dass der Käse von der Narew bereits jetzt reißenden Absatz auf den regionalen Märkten bis hin nach Warschau findet, zeigt, dass unser Konzept richtig ist. Nachhaltige Regionalentwicklung stärkt die Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und schützt gleichzeitig Umwelt und Natur", erläutert Ribbe.

Für den Naturschutz sorgen dabei unter anderem die "Polnischen Roten Kühe", eine traditionelle und sehr anspruchslose regionale Rinderrasse. Denn die Roten Kühe liefern nicht nur eine hervorragende Milch- und Fleischqualität, sondern sind gleichzeitig Landschaftspfleger für die artenreichen Feuchtwiesen an der Narew, die ohne Beweidung schnell zuwachsen würden. Eine Rote Kuh scheut sich nicht auch mal durch einen Kanal zu schwimmen, über sumpfiges Terrain zu laufen oder Schilf und Sauergräser zu fressen. Damit erhalten die Roten Kühe die reizvolle Kulturlandschaft und gefährdete Lebensräume vieler Vögel und Insekten an der Narew.

 

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