EuroNatur-Umweltworkcamp in Asturiens wilder Natur
Presseinformation vom 11. August 2005
Radolfzell. Deutsche Jugendliche decken Geiern in Spanien den Tisch. Im Rahmen eines von der Umweltstiftung EuroNatur organisierten Jugendumweltworkcamps engagierten sich jetzt zehn junge Naturschützer aus Deutschland zwei Wochen lang aktiv für den Schutz der seltenen Gänsegeier im nordspanischen Asturien.
Betreut von den Experten der spanischen EuroNatur-Partnerorganisation FAPAS bauten die Jugendlichen vom 28. Juli bis zum 11. August 2005 in der Nähe des Nationalparks Picos de Europa Futterplätze für Geier, sogenannte "comedores". Dazu zäunten die Jugendlichen einen etwa einen Hektar großen Platz ein. Auf dem Futterplatz werden dann ab Herbst regelmäßig Kadaver von Schafen oder Rindern ausgelegt, um das immer knapper werdende Nahrungsangebot für die aasfressenden Greifvögel zu verbessern.
Die Futterplätze wurden notwendig, nachdem die EU zum Schutz vor der Verbreitung von BSE eine umstrittene Richtlinie durchgesetzt hat, die den Abtransport von toten Nutztieren von den Weiden vorschreibt. Große Aasfresser wie die Gänsegeier, die mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,65 Metern zu den größten Vögeln der Welt zählen, haben damit einen wichtigen Teil ihrer Nahrungsgrundlage verloren. Um sie vor dem Aussterben zu retten, dürfen nun an ausgewählten Orten eingezäunte Futterplätze gebaut werden.
Damit leisten die Jugendlichen in ihren Ferien einen wichtigen ehrenamtlichen Beitrag zum Schutz der Gänsegeier im Kantabrischen Gebirge. Neben den Arbeiten haben die Jugendlichen aber auch Zeit, die Natur im Norden Spaniens kennen zu lernen, in dem sie unter Anleitung Vögel beobachten oder lernen in diesem noch von Braunbären bewohnten Gebiet Fährten zu lesen.
Zusammen mit der spanischen Partnerorganisation FAPAS und der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg führte EuroNatur bereits zum dritten Mal dieses internationale Workcamp in Asturien durch.
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