Illegale Bauarbeiten bedrohen Bulgariens größten Nationalpark. Dabei sind der Skilift und die Straße, die derzeit direkt im Rila-Nationalpark und in seiner näheren Umgebung errichtet werden, vermutlich erst der Anfang: Die dafür verantwortliche Gemeinde macht sich seit längerem für den Bau eines großzügigen Skigebietes inmitten des Parks stark.
Ob der Bau der Straße und des Skilifts entgegen der nationalen und internationalen Schutzgebietsbestimmungen durchgesetzt werden, dürfte deshalb auch über die Erfolgschancen dieser Zukunftspläne entscheiden.
Die regionale Umweltaufsichtsbehörde hat ein Bußgeld gegen die Gemeinde verhängt, weitere Sanktionen blieben bisher jedoch aus. Trotz der Verwarnung dauern die Bauarbeiten derzeit noch an, obwohl weder gültige Umweltgutachten noch Genehmigungen dafür vorliegen.
Dass ausgerechnet jenes Schutzgebiet aus dem Natura 2000-Netzwerk für europäische Schutzgebiete gestrichen wurde, in dem jetzt die Bauarbeiten durchgeführt werden, ist alarmierend. EuroNatur und seine bulgarischen Partnerorganisationen sehen die Entscheidungen des bulgarischen Umweltministeriums von Investoren für das potentielle Skigebiet beeinflusst. Wirtschaftsunternehmen üben hier offensichtlich einen immensen Druck auf die Schutzgebiete aus.
Gemeinsam mit zahlreichen internationalen Partnern setzt sich EuroNatur für einen sofortigen Baustopp ein und fordert das bulgarische Umweltministeriums auf, eine klare Position für den Schutz des einmaligen bulgarischen Naturerbes einzunehmen.
Englische Webseite des Rila-Nationalparks