In Albanien wurde ein Bärenweibchen nach einer Woche Gefangenschaft lebend aus einer Schlingfalle befreit. Die gemeinsame Rettungsaktion ist ein positives Beispiel für die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit albanischer und griechischer Naturschützer.
Es wirkte fast wie ein Weihnachtswunder: Am 26. Dezember ist es Naturschützern von mehreren albanischen und griechischen Organisationen gelungen, eine Bärin zu befreien, die nördlich der Prespa-Seenregion in eine Schlingfalle geraten war. Das Tier konnte vermutlich so lange überleben, weil es sich von Wurzeln und Blättern in seiner unmittelbaren Umgebung ernährt hat. Nach den Wilderern, die die illegale Schlingfalle aufgestellt haben, wird ermittelt.
Um die Bärin, die im Dickicht durch Schreie auf sich aufmerksam gemacht hat, zu befreien und zu versorgen, haben unsere Partner aus Albanien effektiv mit den Behörden zusammengearbeitet – kurzfristig unterstützt durch die griechischen Kollegen mit deren langjähriger Expertise. Für das seit zwei Jahren laufende grenzüberschreitende Tripoint-Braunbär-Projekt (TBB), an dem EuroNatur, die italienische Fondazione Capellino und Naturschutzorganisationen aus Albanien, Griechenland und Nordmazedonien beteiligt sind, ist die geglückte Befreiungsaktion ein großer Erfolg. In mehreren Workshops wurden die Beteiligten auf solche Aktionen vorbereitet.
Das Bärenweibchen wurde nach seiner Rettung mit einem GPS-Sender versehen. Sie ist der erste Braunbär, der im Rahmen des TBB-Projekts besendert wurde. Mit Hilfe der Bewegungsdaten wollen die Bärenschützerinnen mehr über das Verhalten der Großen Beutegreifer in der Region erfahren. Die Braunbärin hat sich nach ihrer Rettung in die Berge zurückgezogen; sie scheint wohlauf zu sein.