Die entscheidende Phase im Ringen um die Reform der EU-Agrarpolitik hat begonnen. Erstmals wird die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nicht in den Hinterzimmern der EU-Agrarminister unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgehandelt, sondern bedarf der Zustimmung des Europäischen Parlaments. Über die Abgeordneten haben auch die EU-Bürgerinnen und Bürger die Chance, auf den Reformprozess Einfluss zu nehmen.
Die EU-weite Aktion „Go MAD“ (Go meet a Deputy!) der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ und der Verbändeallianz ARC 2020, der auch EuroNatur angehört, ruft alle Bürger und Bürgerinnen Europas auf, sich aktiv in den Prozess einzuschalten. Die Aktion „Go MAD“ lädt alle dazu ein, den direkten Draht zu ihren Vertretern im Europäischen Parlament zu suchen und ihnen ihre Vorstellungen zur Gestaltung der europäischen Landwirtschaftspolitik mitzuteilen.
Denn Agrarpolitik ist mehr als das Verteilen von Steuergeldern. Es geht nicht zuletzt darum, auf den dramatischen Verlust biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft, die steigende Zahl von Massentierhaltungsanlagen und Monokulturen, die negative Klimabilanz der europäischen Landwirtschaft und das zunehmende Höfesterben wirksame Antworten zu finden.