Tragödie für den Naturschutz in Bulgarien: Mehrere ausgewilderte Mönchsgeier wurden in der Nähe des Dorfes Ticha vergiftet. Ein herber Rückschlag für das internationale Wiederansiedlungsprojekt im Balkangebirge.
Als die GPS-Daten der besenderten Geier keine Bewegung mehr anzeigten, begaben sich die Mitarbeitenden unserer bulgarischen Partnerorganisation FWFF am 14. März ins Feld und machten einen bitteren Fund: Sie fanden vier verendete Mönchsgeier neben zwei toten Hütehunden. Es spricht viel dafür, dass die beiden Hunde vergiftet und deren Kadaver in der Landschaft entsorgt wurden. Mönchsgeier entdecken Aas mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn sehr schnell. Sie haben von den vergifteten Kadavern gefressen und sind daran gestorben. Neben den vier Mönchsgeiern fanden die Vogelschützer von FWFF auch mehrere verendete Mäusebussarde.
Die regionale Polizeibehörde hat schnell reagiert und eine Untersuchung eingeleitet. Wir hoffen, dass dieser Fall von Wildtierkriminalität rasch aufgeklärt und die Verantwortlichen strafrechtlich verfolgt werden.
Seit 2018 läuft im bulgarischen Balkangebirge ein internationales Wiederansiedlungsprojekt von Mönchsgeiern, einem der seltensten Greifvögel Europas. Auch EuroNatur ist an dem LIFE-Projekt beteiligt. Drei der verendeten Geier kamen 2019 und 2020 aus Spanien nach Bulgarien. Besonders tragisch ist das vierte Opfer, Mitchiev-Boev. Er wurde erst im vergangenen Jahr in freier Wildbahn geboren und war der erste Mönchsgeiernachwuchs in Bulgarien seit über 60 Jahren.
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