Nach mehr als einem halben Jahrhundert wurde in diesem Frühjahr im Balkangebirge ein Mönchsgeierküken geboren. Ende Juli haben sich unsere bulgarischen Partner ans Nest gewagt und das Junge erfolgreich beringt.
Im Balkangebirge gibt es wieder frei geborene Mönchsgeier. Diese erfreuliche Nachricht ist der vorläufige Höhepunkt des 2018 begonnen LIFE-Projekts zur Wiederansiedlung der riesigen Raubvögel im Höhenzug des Balkans. 60 Jahre lang waren Mönchsgeier in der Region ausgestorben. Die Geburt des Kükens Mitchiev-Boev, benannt nach zwei bulgarischen Geierschützern der ersten Stunde, ist somit ein Meilenstein für den Artenschutz in Südosteuropa.
Als drei Geierpärchen im zeitigen Frühjahr mit Balz und Nestbau begonnen haben, waren die Geierschützerinnen und Ornithologen vor Ort noch verhalten optimistisch. Zu unerfahren seien die erst im vorigen Sommer ausgewilderten Tiere noch, als dass es mit einer erfolgreichen Brut auf Anhieb klappen könnte. Doch ein Geierpärchen hat alle Vogelschützer überrascht und ein Junges erfolgreich aufgezogen.
78 Tage nach dessen Geburt haben unsere Partner von FWFF das Junge aus dem Nest geholt, beringt und vermessen. Stolze 5,6 Kilogramm hat Mitchiev-Boev auf die Waage gebracht. Das Küken wird nun noch einige Tage im Nest von seinen Eltern gefüttert, ehe es erste Flugversuche starten und die nahe Umgebung erkunden wird. Sein Überleben hängt unter anderem davon ab, ob den Aasfressern genug Nahrung zur Verfügung steht und ob es gelingt, die menschengemachten Gefahren wie Stromleitungen oder vergiftete Köder auf ein Minimum zu reduzieren.
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