Leonard Sonten

Leonard Sonten – Projektleiter Fließgewässerschutz

Portrait von Leonard Sonten
© Anika Konsek

Fische und Wasser haben Leonard Sonten schon als Kind begeistert. Dass er später Meeresbiologie in den Niederlanden studierte und anschließend seinen Master in „Applied Limnology“ (Süßwasserökologie) an der Universität für Bodenkultur in Wien machte, war für ihn schon fast ein Naturgesetz. Im reinen Wissenschaftsbetrieb sah sich Leonard Sonten jedoch nicht auf Dauer. „Ich verstehe mich vielmehr als Brückenbauer zwischen Forschung und Politik“, sagt er selbst, und meint damit die große Aufgabe, wissenschaftliche Daten kritisch zu bewerten, komplexe ökologische Zusammenhänge in eine anschauliche Sprache zu übersetzen und Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. „Ich suche immer den kleinsten gemeinsamen Nenner, denn ohne die Menschen funktioniert Naturschutz nicht.“ 

Vor allem möchte Leonard Sonten dazu beitragen, dass Europas letzte Wildflüsse so wild wie möglich bleiben. Ihre nachhaltige Nutzung solle gestärkt werden, anstatt Großinvestoren das Feld zu überlassen, die ihre Bedürfnisse auf Kosten von Menschen und Umwelt befriedigen. Eine seiner Hauptaufgaben bei EuroNatur besteht darin, die grenzübergreifende Zusammenarbeit von Partnerorganisationen in Griechenland und Albanien zu intensiveren und den ganzheitlichen Schutz des Flussökosytems von Vjosa (albanische Seite) und Aoos (griechische Seite) voranzutreiben. „EuroNatur blickt auf das große Ganze. Dieses grenzübergreifende Denken und Arbeiten macht die Stiftung stark und besonders“, findet er. „Die Aussicht, dass Menschen im Naturschutz grenzüberschreitend zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, motiviert mich ungemein.“

Privat hat Leonard Sonten den Traum, eines Tages Selbstversorger zu sein. Wer ihn besucht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Aquaponikanlage zu Gesicht bekommen, mit der er das Abwasser von Fischen aufbereitet, um es anschließend als natürlichen Dünger für seine Tomatenpflanzen zu nutzen. Ungewöhnliche Wege auszuprobieren, liegt dem Biologen im Blut.
 

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