Moorbrände in Bosnien breiten sich aus

Verbrannte Fläche und Rauchwolken

Flammendes Inferno: Mit dem Deransko Jezero brennt ein weiteres Feuchtgebiet in Bosnien-Herzegowina.

© Jasminko Mulaomerovic, Karstintitut Sarajevo

Zusätzlich zu den verheerenden Bränden im „Kranichmoor“ des Livanjsko Polje steht nun ein weiteres wertvolles Feuchtgebiet in Bosnien-Herzegowina in Flammen. Im Neretva-Delta, im Grenzgebiet zwischen Bosnien-Herzegowina, frisst sich das Feuer ober- und unterirdisch durch vollkommen ausgetrocknete Torfschichten. Mit etwa 2.000 Hektar brennt der gesamte Deransko Jezero, ein trocken gefallener Karstsee im Naturpark und Ramsar-Schutzgebiet Hutovo Blato.

Verantwortlich für die Brände sind – wie auch im Falle des „Kranichmoors“ - menschliche Eingriffe in den sensiblen Wasserhaushalt des Lebensraumes. Ein unterirdischer Kanal, der einen Großteil des Wassers aus dem oberhalb gelegenen Dabarsko Polje abzweigt und in ein Wasserkraftwerk bei Dubrovnik umleitet, lässt den Karstsee Deransko Jezero austrocknen. Auslöser für den derzeit wütenden Brand in diesem Gebiet waren Feuer, die Jäger gelegt hatten, um Flächen im Naturpark Hutovo Blato für die illegale Vogeljagd frei zu legen. Die dürren Torfflächen des Deransko Jezero führten dazu, dass diese Brände außer Kontrolle gerieten.

Die Flächenbrände in den Feuchtgebieten an der östlichen Adria bedeuten einerseits einen gewaltigen Verlust für die Biodiversität in Europa. Andererseits haben sie auch gravierende Auswirkungen auf das Klima. Schließlich zerstören die Flammen nicht nur große Teile einmaliger Biotope, sondern setzen auch erhebliche Mengen Kohlendioxid frei. EuroNatur setzt sich intensiv dafür ein, die vielseitigen negativen Auswirkungen der Wasserkraftnutzung auf dem Balkan aufzuzeigen und weitere zerstörerische Eingriffe in den sensiblen Wasserhaushalt der Flüsse und Karstsysteme zu verhindern. 


Link zu einem Video der aktuellen Brände im Neretva-Delta auf youtube
 



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