Die Weißstörche in der nordmazedonischen Gemeinde Češinovo-Obleševo profitieren vom reichhaltigen Angebot der Reisfelder rund um das 2013 von EuroNatur ausgezeichnete Storchendorf. Vom 12. bis 15. Juni 2019 fand hier das 16. Europäische Storchentreffen statt.
Zusätzlich zu den Störchen und den etwa 7500 Einwohnern von Češinovo-Obleševo bewohnten Mitte Juni bis zu 50 Vertreter des Netzwerks Europäischer Storchendörfer die Gemeinde. Den inhaltlichen Schwerpunkt des diesjährigen Treffens bildete das Thema Stromtod (Elektrokution) und Kollision von Störchen mit Strommasten und -leitungen – eine tödliche Gefahr für die großen Segelflieger. Die Storchenschützer aus den verschiedenen Storchendörfern haben hierzu ihre Erfahrungen ausgetauscht; zusätzliches Wissen trugen externe Experten vor, die sich intensiv mit dem Thema befasst haben.
Was bei den Diskussionen deutlich wurde: Die Verhinderung von Elektrokution ist eine Daueraufgabe. Viele Weißstörche nutzen die Strommasten als Alternative zu Bäumen oder Hausdächern für den Bau ihres Nestes, so auch in Češinovo-Obleševo. Doch selbst wenn der Mast vogelfreundlich umgestaltet wurde, benötigen die Horste weitere Pflege. Die Störche schaffen nämlich permanent Nistmaterial heran und wenn die Äste überstehen, erhöht sich wiederum das Risiko von Stromschlägen.
Wie sehr die Gemeinde Češinovo-Obleševo hinter der Auszeichnung Storchendorf steht, wurde deutlich, als sich viele Schulklassen am Storchenhaus versammelten und auf der Bühne Tanz- und Musikaufführungen in liebevoll gebastelten Kostümen darboten. Das Interesse an Meister Adebar ist bei der jungen Generation in Češinovo-Obleševo geweckt.