Hoffnungsvoller Gerichtsentscheid

Der natürliche Lauf der Valbona im Norden Albaniens ist durch Wasserkraftprojekte gefährdet. Gegen den Bau der Staudämme haben verschiedene Naturschutzorganisationen und betroffene Anwohner vor dem albanischen Verwaltungsgerichtshof geklagt. Das Gericht hat die Bedenken der Kläger nun anerkannt.

Der wilde Bergfluss Valbona

Konnte sich ihren wilden, alpinen Charakter bisher bewahren: die Valbona

© Theresa Schiller/EuroNatur
Kanalisiertes Teilstück der Valbona in Albanien

Die Zeit drängt: Erste Baumaßnahmen am Fluss haben bereits begonnen

© Theresa Schiller/EuroNatur

Rau und ursprünglich ist die Bergwelt in den Albanischen Alpen. Hier darf die rund 50 Kilometer lange Valbona noch frei fließen, doch die Pläne der albanischen Regierung wollen auch diesem Fluss durch Wasserkraftprojekte seine Wildheit rauben. Dagegen haben Anwohner aus vier albanischen Gemeinden sowie Umweltschützer im Mai Klage eingereicht. Das Verwaltungsgericht in Tirana erlaubte den Klägern nun, juristisch gegen die Regierung vorzugehen. Diese hatte Konzessionen zum Bau von Wasserkraftwerken an private Unternehmen vergeben – mitten im Nationalpark!

"Wir fühlen uns ermutigt, unseren Kampf für die Aufhebung der Konzessionsverträge fortzusetzen, die den Bau von Staudämmen an der Valbona ermöglichen“, sagt Catherine Bohne Selimaj von der Naturschutzorganisation Toka. Allerdings entschied das Gericht in Tirana gegen die Forderung der NGOs und der Anwohner, die Arbeit an zwei bereits begonnenen Wasserkraftwerken sofort auszusetzen. Der Kampf für eine frei fließende Valbona geht weiter und EuroNatur wird ihre Partner im Rahmen der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ beim Schutz dieses nordalbanischen Flussjuwels unterstützen.
 

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