Filmvorführung im Brüsseler EU-Parlament: Am Mittwoch, den 27. Juni wurde die Dokumentation „Blue Heart“ gezeigt. Bei der anschließenden Debatte zwischen Politikern und Flussschützern wurde der gemeinsame Wille bekundet, Europas letzte große Wildflüsse auf dem Balkan zu schützen.
Welche Rolle kann die Europäische Union spielen, um die Flüsse des Balkans zu schützen und gleichzeitig die Energieversorgung in der Region sicherzustellen? Dies war die zentrale Frage bei der am 27. Juni stattfindenden Debatte im EU-Parlament, zu welcher der österreichische Europaabgeordnete Thomas Waitz geladen hatte.
Allgemeiner Konsens herrschte darüber, dass insbesondere kleine Wasserkraftwerke große ökologische Schäden anrichten und gleichzeitig nur einen äußerst geringen Beitrag zur Energiegewinnung leisten. Anstatt weitere Bauten zu fördern, müsse an der Energieeffizienz und einer Verringerung der Netzverluste gearbeitet werden, um die Versorgungsprobleme in der Region zu lösen.
Die anwesenden Parlamentarier und Kommissionsmitglieder zeigten sich nicht nur von dem Film „Blue Heart“ bewegt, sondern auch von der aufwühlenden Rede Trifon Muratajs. Der Anwohner des an der albanischen Vjosa gelegenen Dorfes Kutë machte deutlich, wie sehr das Leben der lokalen Bevölkerung von ihren unverbauten Flüssen abhängt und welche dramatischen Folgen der Bau von Staudämmen für die Menschen vor Ort hätte. „Wir wollen so leben wie unsere Vorfahren – vielleicht ein wenig besser – aber wir wollen weiterhin auf unseren Feldern arbeiten und wir wollen weiterhin in unserem Fluss, der Vjosa, schwimmen.“
Die Abgeordneten erklärten, dass sie die Sorgen der betroffenen Anwohner ernst nehmen und Einfluss auf die Verantwortlichen in den Balkanstaaten ausüben wollen. Es gelte, die Fehler zu vermeiden, die vor Jahren in der EU gemacht wurden, wo nahezu jeder Fluss aufgestaut sei, so Hans Stielstra von der Europäischen Kommission.
Erfahren Sie mehr zur Kampagne "Save the Blue Heart of Europe" und zum Dokumentarfilm „Blue Heart“.
Lesen Sie hier die bewegende Rede von Trifon Murataj (in englischer Sprache).