Zehntausende Wildgänse flohen Anfang Februar vor der Kältewelle aus Mitteleuropa an die östliche Adriaküste. Die meisten wurden auf ihrer Flucht Opfer der Vogeljäger. Glück hatten dagegen 1.200 Blässgänse und fünf Rothalsgänse, die sich in der Neretva-Mündung in Kroatien niederließen. Dort schützen lokale Naturschützer die Vögel vor dem Zugriff der Wilderer.
Mit seinem Mosaik aus Deltaseen, schmalen Flusstälern, weiten Schilfwäldern, Lagunen und nahrungsreichen Hutweiden ist das Delta des Flusses Neretva das reinste Vogelparadies. Dennoch waren bei den Wasservogelzählungen der vergangenen Jahre jeweils nur wenige hundert Vögel zu sehen. Grund dafür ist die Vogeljagd: Die Schilfröhrichte sind gespickt mit Jagdständen, aus denen die Vogeljäger auf alles schießen, was fliegt. Seit Jahren setzt sich EuroNatur dafür ein, ein Netzwerk aus einheimischen Vogelbeobachtern aufzubauen. In diesem Jahr zeigt sich im Neretva-Delta der Erfolg der beharrlichen Arbeit: Dank des Einsatzes der lokalen Naturschützer hielten sich die Vogeljäger nach anfänglichen Abschüssen dort an das offizielle Jagdende. Dieses gilt in Kroatien ab dem 31.Januar.
Auch in der Saline Ulcinj in Montenegro finden derzeit 300 Wildgänse eine sichere Zuflucht. Die EuroNatur-Partnerorganisation CZIP überwacht das international bedeutende Feuchtgebiet und kontrolliert die Einhaltung der Jagdgesetze.
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