Vereint für den Schutz der Balkan-Wildflüsse und ihrer Fürsprecher

++ Balkan River Summit tagt 2024 in Podgorica für die Bewahrung der Balkanflüsse und gegen deren Verbauung mit Dämmen ++ Gipfel ruft Politik, Behörden und Unternehmen auf, die Repressionen gegen Naturschützerinnen zu beenden ++

Flussschützer beim Balkan-Flussgipfel

Über 100 Teilnehmende vereint beim Balkan-Flussgipfel 2024 in Podgorica

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Flottille mit Flussschutz-Botschaft in Montenegro

Bei einer öffentlichen Floßfahrt präsentierten Kanuten die Botschaft des Gipfels auf dem Fluss Morača. Sie versammelten sich am Zusammenfluss von Morača und Ribnica im Herzen Podgoricas.

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die Komarnica in Montenegro

Die Komarnica in Montenegro: wertvoll, aber bedroht. Die Teilnehmenden des Gipfels konnten ihre Schönheit bei einer Exkursion genießen und erfuhren mehr über den lokalen Kampf für ihren Schutz.

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Podgorica, Wien, Radolfzell. Unter dem Motto „Uniting Voices for the Blue Heart of Europe“ (Stimmen für das blaue Herz Europas vereinen) brachte der diesjährige Balkan-Flussgipfel von 29.9. bis 3.10. in Podgorica, Montenegro, über 100 internationale Flussschutz-Expertinnen, Wissenschaftler und Aktivistinnen zusammen. Ziel der Veranstaltung war die Stärkung des Netzwerks zum Schutz der wertvollen Flüsse des Balkans und gegen deren akute und systematische Bedrohung vor allem durch den Bau von Wasserkraftwerken.

Das Thema des Gipfels „Standing united“ ist wichtiger denn je: Nicht nur die Flüsse sind Angriffen ausgesetzt, sondern auch ihre Verteidigerinnen. In jüngster Zeit wurden Umweltaktivisten in der gesamten Region zum Ziel systematischer Einschüchterungen, einschließlich juristischer Schikanen (z.B. SLAPP-Klagen), Verleumdungskampagnen in den Medien, körperlicher Bedrohung und sogar Inhaftierung – nur weil sie sich für den Schutz der Natur einsetzen. Viele Gipfelteilnehmerinnen berichteten von ihren Erfahrungen aus erster Hand. Gegen diese Unterdrückung formulierten die Teilnehmenden eine gemeinsame Erklärung (engl.), in der sie nationale Regierungen, regionale Behörden und Unternehmen auffordern, die Schikanen gegen Umweltschützer einzustellen und ihre Grundrechte zu achten.

„Es ist entscheidend, dass wir uns gemeinsam für unsere Flüsse einsetzen und sowohl die Natur als auch die Fürsprecher dieser Ökosysteme vor Schaden bewahren. Indem wir zusammenstehen, senden wir eine starke Botschaft, dass diese kostbaren Ökosysteme und die Menschen, die für sie kämpfen, den höchsten Schutz verdienen“, sagt Amelie Huber (EuroNatur), die Hauptorganisatorin der Veranstaltung. Ihre Worte unterstreichen den kooperativen Geist des Gipfels, der durch eine Botschaft des UN-Sonderberichterstatters für Verteidiger der Umwelt, Michel Forst, noch verstärkt wurde. In seiner Videobotschaft betonte Forst seine Unterstützung für diejenigen, die an vorderster Front für den Umweltschutz kämpfen, und ermutigte die Teilnehmenden, Fälle von Drangsalierung zu melden.

Der Gipfel hat gezeigt, dass die Flussschützerinnen geeint zusammenstehen. Diese Einigkeit wurde durch eine Kajakflottille symbolisiert, die das Motto „Keep rivers wild“ auf die Morača brachte und das gemeinsame Engagement für die Bewahrung dieser so wichtigen Ökosysteme veranschaulichte. Mit dieser kollektiven Aktion sollte auch eine größere nationale Aufmerksamkeit erreicht werden, da die Flüsse in Montenegro massiv unter Druck stehen, wie der Gastgeber des Gipfels hervorhob. „Die Ausrichtung des Balkan River Summit 2024 hier in Montenegro gibt uns die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf unsere nationalen Flussprobleme zu lenken und unsere Regierung aufzufordern, stärkere Maßnahmen zum Schutz dieser lebenswichtigen Ökosysteme zu ergreifen“, sagt Jelena Popovic von der Montenegrin Ecologists Society.

„Die Flüsse auf dem Balkan sind Naturjuwelen für ganz Europa. Unser Kampf um ihren Schutz entscheidet nicht nur über das Schicksal dieser Flüsse, sondern auch über die Zukunft eines Europas, in dem wir gerne leben wollen. Wollen wir einen Kontinent mit lebendigen Flüssen oder nicht? Wollen wir ein Europa, in dem das Blaue Herz schlägt, oder nicht? Wenn wir jetzt nicht zusammenhalten und handeln, riskieren wir, sie für immer zu verlieren“, fasst Ulrich Eichelmann von Riverwatch zusammen.


Hintergrundinformationen:


Kontakt:

  • Christian Stielow, EuroNatur; christian.stielow(at)euronatur.org, phone: +49 7732 927215
  • Cornelia Wieser, Riverwatch; cornelia.wieser@riverwatch.eu, phone: +43 650 4544784
  • Jelena Popovic, Montenegrin Ecologists Society; drustvoekologa@gmail.com, phone:+382 68 048 388

     
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