EuroNatur und ihre Partnerorganisationen MES und Friends of Shara begrüßen den Gesetzesbeschluss, mit dem das Shar-Gebirge zum Nationalpark erklärt wird. Wir und unsere Partner haben mehr als ein Vierteljahrhundert für diesen Erfolg gekämpft.
Am 30. Juni beschloss das Parlament in Skopje, den nordmazedonischen Teil des Shar-Gebirges unter Schutz zu stellen. Es ist der Abschluss eines langen und steinigen Weges, der nur durch das Vertrauen, die harte Arbeit und die langjährige Unterstützung aller beteiligten Institutionen, Spender, NGOs sowie der lokalen Bevölkerung erfolgreich beschritten werden konnte.
Die Erklärung des nordmazedonischen Teils des Shar-Gebirges zum vierten Nationalpark des Landes komplettiert das regionale Puzzle und schafft ein grenzübergreifendes Schutzgebiet mit einer Gesamtfläche von 244.617 Hektar. Im Kosovo besteht ein Nationalpark bereits seit 1986 und in Albanien wurde 2011 der Naturpark Korab-Koritnik eingerichtet.
„Ich möchte den Bürgerinnen und Bürgern der Region Shara und den Bürgervereinigungen herzlich gratulieren und ich hoffe, dass wir alle gemeinsam die Natur des Shar-Gebirges schützen und fördern, sowie die kulturellen und traditionellen Werte hochhalten. So wird die lokale Bevölkerung vielfältig von der Regionalentwicklung und den verbesserten Lebensgrundlagen profitieren. Mein Wunsch ist, dass wir schon sehr bald erleben, wie der Shar-Nationalpark Fortschritt bringt und grenzübergreifende Zusammenarbeit fördert, und ich bin auch zuversichtlich, dass diese Nationalparkgründung ein weiteres Mal die zivilisatorischen Werte unserer Gesellschaft zeigt, an denen wir gelegentlich zweifeln“, erklärt MES-Präsident Slavcho Hristovski.
„Das Shar-Gebirge gehört zu den Projektgebieten, in denen EuroNatur über die längste Zeitspanne aktiv war. Zusammen mit unseren Partnern konnten wir die Bevölkerung für die Nationalparkidee gewinnen und nachhaltige Entwicklung greifbar machen sowie die Regierung Nordmazedoniens von den Vorzügen eines Nationalparks überzeugen“, berichtet EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer.
Vom Nationalpark, in dem mehr als 26.000 Menschen leben, werden viele Vorteile erwartet, die sich nicht im Schutz der Natur erschöpfen, sondern auch sozioökonomische und demographische Aspekte umfassen. Freilich ist die Schutzwirkung nicht nur vom Parkmanagement abhängig, sondern auch von geänderten Einstellungen all jener, die bisher die Ressourcen der Berge genutzt haben – von Unternehmen über öffentliche Gesellschaften bis hin zur lokalen Bevölkerung.
Die nächsten wichtigen Schritte müssen sein, ein Parkmanagement und einen Managementplan zu etablieren und aufzubauen. EuroNatur, MES und Friends of Shara werden diesen Prozess weiterhin begleiten, um einen adäquaten und wirksamen Schutz der Naturwerte des Shar-Gebirges sicherzustellen. Zusätzlich werden wir – im Rahmen des laufenden Projekts, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Aage V. Jensen Charity Foundation finanziert wird – lokale Akteure dabei unterstützen, Modellprojekte für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen.