Einzigartige Artenvielfalt in Gefahr: Im 10.000 Hektar großen „Kranichmoor“ Zdralovac in Bosnien ist ein Flächenbrand ausgebrochen. Die Flammen drohen nicht nur einmalige Biotope zu zerstören, sondern setzen auch erhebliche Mengen Kohlendioxid frei.
Das Kranichmoor liegt im Norden des EuroNatur-Projektgebiets „Livanjsko Polje“, das als Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung durch die Ramsar-Konvention geschützt ist. Seit den 1980er Jahren wird hier Torf abgebaut. Ein Netz aus Kanälen entzieht diesem wertvollen Feuchtgebiet Wasser und trocknet so den Torfkörper immer weiter aus. Teile des Moores sind infolge der Entwässerung bereits mehrfach in Brand geraten. Hohe Lufttemperaturen, geringe Luftfeuchtigkeit sowie Wind begünstigen die Entzündung. „Selbst wenn es in den nächsten Tagen regnen sollte, wird der Brand wahrscheinlich nicht gelöscht werden. Denn der ausgetrocknete Boden brennt unterirdisch weiter“, befürchtet EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby. „Nur eine große Überschwemmung des Gebiets könnte Abhilfe schaffen.“ Doch die steht erst einmal nicht in Aussicht.
EuroNatur setzt sich seit Jahren für eine Renaturierung des Moors ein. Nur wenn die Entwässerungskanäle geschlossen und die Flächen wiedervernässt werden, können verheerende Brände in Zukunft verhindert werden. EuroNatur fordert außerdem einen Stopp des Torfabbaus.