Protest an der Una gegen illegalen Kraftwerksbau

Flussliebhaber, Umweltschützerinnen und besorgte Bürger aus ganz Europa schließen sich an diesem Freitag der lokalen Gemeinde an der Una-Quelle in Kroatien an, um gegen den Bau eines illegalen Staudamms an der Quelle des Flusses Una, zu protestieren.

Menschen protestieren gegen Kraftwerksbau an der Una

Am 28. Juli 2024 trafen sich Anwohner und Menschen aus der ganzen Region zum zweiten großen Protest auf der Baustelle. Am 2. August wird eine weitere, noch größere Demonstration folgen.

© Joshua D. Lim
Wasserfälle an der Una

Die berühmten Wasserfälle an der Una; die Una ist eine der Flussperlen auf dem Balkan, die im Moment akut bedroht ist.

© Bruno D'Amicis

Die Demonstrierenden, denen sich auch der bekannte Musiker Darko Rundek mit seiner Band musikalisch anschließen wird, werden eine klare Botschaft an den kroatischen Premierminister Andrej Plenkovic senden und ihn auffordern, dieses Verbrechen gegen die Natur zu stoppen, bevor die Una für immer geschädigt wird.

Der Fluss, der von den Anwohnerinnen als „Una“ („die Eine“) verehrt wird, ist ein atemberaubendes Naturwunder und eine lebenswichtige ökologische und kulturelle Ressource. Die Quelle des Flusses ist eine der tiefsten Karstquellen der Erde. Das Wasser der Una fließt von Kroatien nach Bosnien und symbolisiert so die Einheit und das gemeinsame Erbe über die Grenzen hinweg. Der gesamte Oberlauf ist im Rahmen des Natura 2000-Netzwerks geschützt; an der Mündung in Bosnien-Herzegowina sind Teile des Flusses als Nationalpark geschützt.

Kürzlich hat ein Investor mit dem Bau eines Wasserkraftwerks unmittelbar unterhalb der Quelle begonnen, ohne den Schutzstatus des Gebiets zu beachten und ohne gültige Genehmigung. Diese illegale Maßnahme droht ein wichtiges Ökosystem zu zerstören, in dem mehrere bedrohte Arten leben, und birgt die Gefahr erheblicher Umweltschäden flussabwärts. Die rasche und nicht genehmigte Entwicklung hat die lokalen Gemeinschaften, die unter anderem für ihr sauberes Trinkwasser auf die Una angewiesen sind, in Alarmbereitschaft versetzt.

Sanja Sevo, die an der Una-Quelle aufgewachsen ist, sagt: „Wer wagt es, diesen heiligen Ort zu zerstören? Die Bagger sind schon da, doch wir erheben unsere Stimme, um NEIN zu sagen! Wir brauchen jedoch die Kraft unserer nationalen und internationalen Freunde, um uns in unserem Widerstand zu unterstützen. Ein Team von Anwälten geht gegen den örtlichen Bauträger vor, aber wir brauchen jetzt die Macht der Menschen, um die Bauarbeiten zu stoppen, bevor sie irreversible Schäden verursachen.“

Abgesehen von den unmittelbaren Gefahren, die dieser Bau mit sich bringt, stellt er einen gefährlichen Präzedenzfall dar, da er Umweltgesetze und Schutzmaßnahmen zum Erhalt unseres Naturerbes untergräbt.

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