Abgeschossen, gerupft und auf dem Schwarzmarkt verkauft. Das ist das Schicksal von Hunderttausenden Zugvögeln, die jedes Jahr in Serbien und Rumänien der Vogeljagd zum Opfer fallen. In seinem Artikel „The Massacre of Europe’s Songbirds“ für das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek deckt Luke Dale-Harris die mafiösen Hintergründe des Vogelmassakers auf.
Für seine Recherche hat sich der englische Journalist gemeinsam mit Mitarbeitern der EuroNatur-Partnerorganisationen Bird Protection and Study Society of Serbia (BPSSS) und Milvus vor Ort auf Spurensuche begeben. In den Feuchtgebieten beider Länder sammeln sich Scharen von Vogeljägern und schießen auf alles, was ihnen vor die Flinte kommt. Bei den Schützen handelt es sich in den meisten Fällen um italienische Jagdtouristen, die aufgrund der verschärften Kontrollen im eigenen Land zur Vogeljagd nach Serbien, Rumänien und andere Staaten des Balkans ausweichen. Die erbeuteten Vögel werden vor allem über die Adria nach Italien geschmuggelt und dort teuer verkauft. Organisiert wird das blutige Geschäft überwiegend von italienischen Agenturen. Doch allzu oft sind auch korrupte Beamte in Rumänien und Serbien daran beteiligt.
Wie schnell Wilderei und Schmuggel zusammenbrechen, wenn in den Behörden engagierte Menschen arbeiten, zeigt Dale-Harris am Beispiel des kroatischen Umweltinspektors Zeljko Vukovic.
Zum Newsweek-Artikel „The Massacre of Europe’s Songbirds“(englisch)
Einen großen Erfolg gegen die Vogeljagd konnten auch EuroNatur und seine Partner im Naturpark Hutovo Balto in Bosnien-Herzegowina verbuchen. Dank intensiver Kontrollen haben sich dort die Vogelbestände merklich erholt.
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