Gute Nachrichten aus Kroatien: Am 10. Februar hat die kroatische Regierung den Regionalpark Drau-Mur ausgewiesen. Das rund 88.000 Hektar große Schutzgebiet ist der erste Regionalpark Kroatiens und fasst die bestehenden Schutzgebiete und Natura 2000-Flächen entlang der Flüsse Drau und Mur zu einem Großschutzgebiet zusammen.
Das kroatische Kulturministerium hatte das Gebiet bereits Anfang des Jahres 2008 unter „vorläufigen Schutz“ gestellt. Mit dem Beschluss des Parlaments ist das Schutzgebiet nun gesetzlich verankert. „Damit kommen wir unserem Ziel einen weiteren Schritt näher, zwischen Kroatien, Serbien, Slowenien, Österreich und Ungarn ein Fünfländer-Biosphärenreservat zu verwirklichen“, meint EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby. „Das künftige Biosphärenreservat soll die artenreiche Natur- und Kulturlandschaft entlang Mur und Drau bis an die Donau großräumig schützen. Mit dem Regionalpark hat Kroatien eine gute Grundlage dafür geschaffen.“
Bereits im Jahr 1996 hat EuroNatur die einzigartige Flusslandschaft von Donau, Drau und Mur bei der UNESCO als Biosphärenreservat vorgeschlagen. Damit hat die Stiftung die Initialzündung für zahlreiche Maßnahmen zum Schutz dieses artenreichen Lebensraums gegeben. „Der Regionalpark ist ein Erfolg unserer langjährigen Arbeit, gemeinsam mit dem WWF Österreich und unseren kroatischen Naturschutzpartnern, den wir mit allen Mitteln sichern müssen“, sagt Martin Schneider-Jacoby. „Denn die regionalen Naturschutzbehörden haben nicht genügend Personal, um das Gebiet ausreichend zu überwachen. Die Gefahren wie der Bau von Wasserkraftwerken, Uferbefestigungen und Flussregulierungen sind also – trotz der Ausweisung des Regionalparks - noch nicht vom Tisch.“
Gemeinsam mit dem WWF Österreich hat EuroNatur ein Konzept für den nachhaltigen Schutz der einzigartigen Flusslandschaften von Drau und Mur entwickelt (pdf-Datei, 6,1 Mb, englisch).