In Bulgarien wird es vorerst keine Verlängerung der Jagdsaison geben. Dies ist einer der großen Erfolge, den EuroNatur-Partner Green Balkans gemeinsam mit weiteren Naturschutzorganisationen jüngst für den Schutz der Zugvögel in Europa erreichen konnte.
Geplant waren besorgniserregende Änderungen des bulgarischen Jagdschutzgesetztes – Änderungen, die zum Teil einen direkten Verstoß gegen das nationale Recht und auch gegen die EU-Vogelschutzrichtlinie darstellten. Darunter eine Verlängerung der Jagdzeit auf Wasservögel um etwa einen Monat (Jagdende 28. Februar anstatt 31. Januar), von der unter anderem die weltweit vom Aussterben bedrohte Rothalsgans betroffen wäre. Ein Großteil ihres Weltbestandes verbringt den Winter an den küstennahen Seen im Nordosten Bulgariens. Zwar ist die Rothalsgans in Bulgarien geschützt, doch immer wieder fallen Individuen, etwa bei der Jagd auf Blässgänse, den weit streuenden Schrotladungen der Vogeljäger zum Opfer. Eine Verlängerung der Jagdzeit würde den Druck auf diese seltene Art weiter erhöhen.
In einem Positionspapier, das an sämtliche Parlamentsmitglieder und an die Parlamentskommissionen geschickt wurde, forderten die Naturschutzorganisationen die Entscheider deshalb auf, von den geplanten Änderungen des Jagdschutzgesetzes Abstand zu nehmen. Gemeinsam mit verschiedenen Partnerorganisationen machte Green Balkans über Protestdemonstrationen vor dem Parlamentsgebäude, mit einer Pressekonferenz in Sofia und einer Petition auf die Problematik aufmerksam. Gleichzeitig fanden intensive Gespräche mit den Parlamentsmitgliedern statt. Mit Erfolg: Im neuen Jagdschutzgesetz Bulgariens wurden nicht nur sämtliche der im Positionspapier formulierten Forderungen berücksichtigt. Auch die geltenden Naturschutzgesetze bleiben in der neuen Fassung gewahrt.
Link zu EuroNatur-Partner Green Balkans (Englische Webseite)