Sie spielen eine Schlüsselrolle beim Schutz von Wat- und Wasservögeln: die Karstpoljen im Dinarischen Gebirge. Durch unregelmäßige Überschwemmungen sind sie Lebensräume von ausgesprochener Dynamik und Vielfalt. Um den Erhalt dieser wertvollen Biotope ging es bei einem internationalen Workshop, den EuroNatur gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen Naše ptice und Naša baština Anfang Oktober in Bosnien-Herzegowina organisiert hat. Rund 60 Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Naturschutz nahmen an der Veranstaltung in Livno teil.
„Wir haben mit dem Workshop in Livno erfolgreich einen breiten Diskurs über das Schutzbedürfnis der Karstpoljen in den Dinariden eröffnet. Es ist uns gelungen, ein regionales Netzwerk zu schaffen, das sich der Problematik annimmt“, sagt EuroNatur-Projektleiterin Romy Durst. Der Workshop „Die Karstpoljen der Dinariden als Feuchtgebiete von nationaler und internationaler Bedeutung“ bot erstmals eine Plattform, auf der sich internationale Experten rund um das Thema austauschen konnten. Ziel war es, ein klares Bild davon zu zeichnen, wie wertvoll und gleichzeitig wie bedroht diese sensiblen Lebensräume aktuell sind. Zentrale Gefahren wurden ebenso herausgearbeitet wie Ansätze für eine nachhaltige Nutzung der sensiblen Poljen.
Besonders die Karstpoljen in Bosnien-Herzegowina sind gut erhalten. Doch noch haben sie dort keinerlei Lobby und es fehlen offizielle Regelungen, die sie vor schädlichen Eingriffen schützen. Der Workshop war der Höhepunkt eines im Jahr 2011 gestarteten EuroNatur-Projektes, das die ökologischen Datengrundlagen für einen angemessenen Schutz der Karstpoljen in Bosnien-Herzegowina lieferte.