Anlässlich der Agrarministerkonferenz mit EU-Agrarkommissar Ciolos vom 7. bis 8. Oktober in Lübeck haben hochrangige Vertreter der Partei Bündnis 90/Die Grünen die EU-Kommission dazu aufgerufen, die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für eine ökologische und soziale Erneuerung der europäischen Landwirtschaft zu nutzen.
Der dramatische Verlust biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft, die steigende Zahl von Massentierhaltungsanlagen und Monokulturen, die negative Klimabilanz der europäischen Landwirtschaft und das zunehmende Höfesterben zeigen es deutlich: die bisherige EU-Agrarpolitik findet auf die drängenden Herausforderungen unserer Zeit, wie Erhalt der Biodiversität, Klimaschutz, artgerechte Tierhaltung und nachhaltige ländliche Entwicklung keine wirksamen Antworten.
Die anstehende EU-Agrarreform bietet nun die Chance für eine Wende in der europäischen Landwirtschaftspolitik. Noch im November wird die europäische Kommission die ersten Vorschläge für diese Reform vorlegen. In ihrem „Aufruf zu einer mutigen Agrarreform“ fordern die Grünen-Politiker Renate Künast, Bärbel Höhn, Friedrich Ostendorf und Johannes Remmel eine grundlegende soziale und ökologische Neuausrichtung der GAP.
EuroNatur ist Mitglied eines breiten Bündnisses von inzwischen 29 Verbänden aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. In ihrem Projekt „Die bessere Agrarpolitik – für eine nachhaltige ländliche Entwicklung“ zeigen die Verbände auf, wie eine zukunftsfähige nachhaltige Landwirtschaft aussehen sollte.