Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) bleibt in ihrer aktuellen Fassung erhalten, das hat Virginijus Sinkevičius, EU-Umweltkommissar, bestätigt. Damit hat er auch auf den Wunsch von mehr als 375.000 Bürgerinnen und Bürgern der Europäischen Union gehört.
Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen hat sich EuroNatur in den vergangenen Jahren dafür eingesetzt, die WRRL der EU nicht anzutasten. Bei einer Überarbeitung des Gesetzes wäre der Schutz von Flüssen, Seen und anderen Feuchtgebieten sehr wahrscheinlich durch den Druck der Industrielobby aufgeweicht worden. Nun bleibt die WRRL in ihrer jetzigen, recht strengen Auslegung erhalten. Bis 2027 sind alle Mitgliedsstaaten der EU verpflichtet, die Gewässerqualität in ihren Ländern in einen guten Zustand zu bringen.
Möglich wurde dieser Erfolg auch durch eine der erfolgreichsten Petitionen in der Geschichte der EU. Mehr als 375.000 Menschen aus Europa sprachen sich für die Beibehaltung der WRRL und somit einen strengen Schutz der Gewässer aus. Dies ist jedoch nur ein erster Schritt. Nun müssen die Regierungen endlich konkrete Maßnahmen ergreifen, um die in der WRRL vereinbarten Ziele zu erreichen. Dazu gehören hohe Grenzwerte, etwa für Nitrat, die Renaturierung von Fließgewässern und Auwäldern sowie ein Stopp des weiteren Ausbaus von Wasserkraftwerken an ökologisch wertvollen Flüssen.